Welch ein Mensch!

Auch wenn man die »Jesus-Geschichten« in diesem Buch schon kennt, mag man es erst einmal gar nicht mehr aus der Hand legen. Denn scheinbar mühelos und »wie von selbst« reimen sich hier die Ereignisse. Die darin beschriebenen Personen kommen uns so auf eine ganz andere Art und Weise mit ihren Handlungen und Gefühlen ganz nah. Lebhaft kann man sich vorstellen, wie sich das Beschriebene abgespielt hat. Und dann gerät man ins Staunen: Welch ein Mensch dieser Jesus von Nazareth doch war! Ein Schmunzeln oder sogar heiteres Lachen bleibt dabei auch oft nicht aus. Wer Material zum Vorlesen für den Seniorenkreis oder andere Veranstaltungen sucht, wird hier fündig. Und wer weiß: Vielleicht wird mancher Zuhörer neugierig und liest nach in der Bibel, wie es wirklich gewesen ist. Die Bibelstellen dazu sind jedenfalls angegeben. Elisabeth Malessa (erschienen im Magazin LebensLauf 05/2023)

Bibellesern sind die Geschichten wohl sehr bekannt, trotzdem ist die Verpackung neu - in Gedichtform. Für mich persönlich wurde dadurch ein neuer Zugang zur "Gefühlswelt" von Jesus geschaffen, daher durchaus empfehlenswert. Vermutlich ist das Interesse bei Leuten Ü40 für diese Lektüre am höchsten, aber auch zur Familienandacht eine nette Abwechslung.

Eckart zur Nieden gelingen spielerisch leichte und dennoch treffend pointierte Reime, um in groben Zügen die öffentlichen Jahre des Messias zu skizzieren. Seine originellen Gedichte sind ein geistreicher und einladender Zugang zum Evangelium. Kostprobe gefällig? Johannes 12,1-11 • Die Salbung durch Maria (nur als Auszug) Maria lehnt sich an die Wand / und lässt dabei die Blicke wandern. Die alle sind ihr ja bekannt. / Sie blickt vom einen zu dem andern. Es scheint Maria wie ein Traum, / wenn sie sich umsieht und bedenkt: Wie viele sind in diesem Raum, / die Jesus reichlich hat beschenkt. Sie schaut auf Simon, den Zeloten, / der hätt’ gern Römer umgebracht. Jetzt hat zu einem Friedensboten / die Liebe Jesu ihn gemacht. Es pflegte auch in frühern Tagen / Matthäus, der auch Levi heißt, dem vielen Gelde nachzujagen. / Jetzt lebt in ihm ein andrer Geist. Wie viel an Grund zum Dank ist nur / um diesen Tisch, in diesem Haus! Und trotzdem reicht die Segensspur / weit über diesen Raum hinaus.