Mal 3,10
D.Rappard
Bringet den Zehnten ganz in mein Kornhaus, und
prüfet mich hierin, ob ich euch nicht des Himmels
Fenster auftun werde und Segen herabschütte die Fülle.
Mal. 3,10.
Offene Himmelsfenster! Segen die Fülle! O, wer sollte nicht
danach verlangen? ,,Du, Herr, hast uns für Dich geschaffen, und
unser Herz ist ruhelos bis es ruhet in Dir." Und wer diese Ruhe
einmal gefunden hat und durch die offenen Himmelsfenster den
Segen der Gemeinschaft mit Gott genossen hat, der weiß, daß
nichts Geringeres jemals sein Sehnen stillen kann.
Wir sehen aus diesen Worten, daß Gott willig und bereit
ist, sein Volk zu segnen. Warum denn sind des Himmels Fenster
so oft verschlossen über uns? Warum erfahren wir so wenig
Erhörung unserer Gebete? Warum wirkt sein Geist nicht so mächtig
unter uns, wir vor Alters? - Ach, die Riegel, die des Himmels
Fenster verschlossen halten, sind auf u n s r e r Seite. Einen
solchen Riegel nennt uns heute unser Wort: Ungehorsam gegen
Gottes Gebote, Mangel an völliger Hingabe dessen, was von
rechtswegen dem Herrn gehört.
O p r ü f e n w i r u n s, ob etwa solch ein Hindernis,
solch ein Riegel in unserem Herzen verborgen ist! Achten wir auf
Gottes Ruf: Bringet den Zehnten g a n z in mein Kornhaus, und
p r ü f e t m i c h, ob ich euch nicht des Himmels Fenster
auftue und Segen herabschütte die Fülle.
Herr, mich verlangt nach Deinem vollen,
ganzen Segen. Räume selbst hinweg, was diesen
Segen hindern müßte. Laß keinen sündigen
Riegel mich getrennt halten von Dir!