Maleachi

Mal 1,8 W.MacDonald »Auch wenn ihr Blindes darbringt, um es als Opfer zu schlachten, ist es für euch nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringt, ist es für euch nichts Böses. Bring es doch deinem Landpfleger! Wird er Gefallen an dir haben oder dein Angesicht erheben ? spricht der Herr der Heerscharen.« Maleachi 1,8

Es war für das Volk Gottes keine Frage, was der Herr an Opfertieren von ihm verlangte. Sie mußten ohne Fehl und Tadel sein. Er erwartete von Israel, daß es die ausgesuchtesten Tiere aus seinen Herden opferte. Gott will immer das Beste von uns haben.

Aber was taten die Israeliten? Sie opferten Gott blinde, lahme und kranke Tiere. Die Rinder und Schafe erster Wahl konnten ja noch einen hohen Preis auf dem Markt erzielen, oder sie waren begehrt für die Zucht. Deshalb boten die Leute Gott den Ausschuß an und gaben damit zu verstehen: »Für den Herrn ist das gut genug.«

Doch bevor wir nun mit Erschütterung und Verachtung vom hohem Roß aus auf die Israeliten herabblicken, sollten wir überlegen, ob wir Christen des 20. Jahrhunderts nicht vielleicht Gott genau solche Schande machen, wenn wir ihm auch unser Bestes vorenthalten.

Wir verbringen unser Leben damit, ein Vermögen aufzubauen, uns einen Namen zu machen, ein Eigenheim im Grünen zu erwerben, uns an den schönen Dingen des Lebens zu freuen, und haben dann für Gott nur noch das schäbige Ende eines ausgebrannten Lebens übrig. Unsere besten Begabungen werden ins Geschäft und in den Beruf gesteckt, und der Herr bekommt nur noch unsere freien Abende oder unsere Wochenenden.

Wir erziehen unsere Kinder für diese Welt, ermutigen sie, viel Geld zu verdienen, beim Heiraten eine gute Partie zu machen und ein ansehnliches Haus zu kaufen, das mit allem modernen Komfort ausgestattet ist. Wir halten ihnen aber niemals die Arbeit des Herrn vor Augen als einen lohnenswerten Weg, für den sie ihr Leben einsetzen sollten. Das Missionsfeld ist eine gute Sache, aber immer für die Kinder anderer Leute und nicht für unsere.

Wir geben unser Geld für teure Autos aus, für Freizeitfahrzeuge, Segelboote und erstklassige Sportausrüstungen, und dann spenden wir auch noch die eine oder andere jämmerliche Mark für die Arbeit des Herrn. Wir tragen teure Kleider und geraten dann regelrecht ins Schwärmen, wenn wir unsere abgelegten Sachen für einen guten Zweck gestiftet haben. Was wir damit ausdrücken, ist letzten Endes, daß für den Herrn schon alles gut genug ist, daß wir aber das Beste für uns selbst behalten wollen. Und der Herr sagt dann zu uns: »Geh doch einmal hin und biete das deinem Bundespräsidenten an. Und dann sieh mal zu, ob er sich darüber freuen würde.« Der Präsident wäre vermutlich beleidigt. Ja, und so geht es dem Herrn auch. Warum sollten wir Ihn so behandeln, wie wir es mit dem Bundespräsidenten nie im Leben machen würden?

Gott will das Beste von uns haben. Und Er verdient auch das Beste. Wir wollen uns in aller Aufrichtigkeit vornehmen, daß Er auch das Beste bekommen soll.