Sach 4,10
C.H.Spurgeon
,,Man wird sich freuen und sehen das zinnerne Maß in Serubabels
Hand."
Sach. 4, 10.
Geringfügige Umstände bezeichnen den Beginn des Werkes in der
Hand Serubabels, aber niemand schämte sich dessen, denn der
Herr hatte einen erweckt, der ausharren würde, bis daß der
Schlußstein am Gebäude unter Jauchzen würde eingesetzt werden.
Das zinnerne Maß war in guten Händen. Hierin liegt ein Trost für
jeden, der an den Herrn Jesum Christum glaubt; ob auch das Werk
der Gnade in seinen Anfängen noch so gering sei, das zinnerne
Maß ist dennoch in guten Händen; ein Baumeister, größer denn
Salomo, hat die Einrichtung des himmlischen Tempels übernommen,
und Er wird sich nicht aufhalten noch entmutigen lassen, bis daß
der höchste Zinnenkranz errichtet ist. Wäre das zinnerne Maß der
Hand irgend eines bloß menschlichen Wesens anvertraut, so könnte
uns um das Bauwerk bange werden, aber des Herrn Wohlgefallen
wird fortgehen in Jesu Hand. Die Arbeiten wurden nicht
unregelmäßig und nachlässig gefördert, denn des Meisters Hand
handhabte ein gutes Werkzeug. Wären die Mauern eilig und ohne
gehörige Überwachung aufgeführt worden, so wären sie wohl nicht
fest gestanden; aber der auserwählte Werkführer handhabte das
zinnerne Maß. Jesus wacht stets über den Aufbau seines
geistlichen Tempels, damit er sicher und gut erbaut werde. Wir
sind ungeduldig, aber Christus ist voller Vorsicht. Er braucht
das Maß, und was uneben ist, muß beseitigt werden, Stein um
Stein. Hierin liegt der Grund, warum so manches Werk zu Grunde
geht, warum so manches prunkende Bekenntnis zuschanden wird. Es
ist nicht unsre Sache, über des Herrn Tempel zu urteilen, weil
Jesus eine sichere Hand hat und ein zuverlässiges Auge und das
zinnerne Maß wohl zu gebrauchen weiß. Freuen wir uns denn nicht,
daß Ihm der Maßstab anvertraut ist?
Das zinnerne Maß wurde tüchtig gehandhabt, es befand sich in
des Baumeisters Hand; ein sicheres Zeichen, daß Er die Absicht
hatte, das Werk zur Vollendung zu bringen. O Herr Jesus, wie
wollten wir uns wahrhaft freuen, wenn wir Dich in Deinem großen
Werk betrachten könnten! O Zion, du Schöne, deine Mauern liegen
noch immer in Trümmern! Mache Dich auf, Du herrlicher
Baumeister, und vollende Dein Werk!