Sach 3,1
C.H.Spurgeon
,,Der Hohepriester Josua, stehend vor dem Engel des Herrn."
Sach. 3, 1.
In Josua dem Hohenpriester sehen wir ein Bild eines jeglichen
Kindes Gottes, das nun, nahe geworden durch das Blut Christi,
des Altars pfleget und eingehet durch den Vorhang ins
Allerheiligste. Jesus hat uns Gott zu Priestern und Königen
gemacht, und schon hienieden auf Erden stehen wir im
Priestertum eines geheiligten Wandels und eines wohlgefälligen
Gottesdienstes. Aber von jenem Hohenpriester heißt es, er
,,stehe vor dem Engel des Herrn," das will sagen: er stehe,
seines Priesteramtes zu pflegen. So sollte ein jeglicher, der
treu am Glauben festhält jederzeit erfunden werden. Jeder Ort
ist Gottes Tempel, und sein Volk kann Ihm im täglichen Beruf und
unter der geschäftigen Arbeit ebenso wahrhaft dienen wie in
seinem Hause. Sie pflegen allezeit des Altars, und opfern
geistliche Opfer des Gebets und Danks, und bringen sich selber
dar zu einem ,,lebendigen Opfer." Aber beachtet wohl, wo Josua
steht, Hohenpriester-Amts zu pflegen; er steht vor dem Engel
Jehovahs. Nur durch die Dazwischenkunft eines Mittlers ist's uns
armen, befleckten Menschen möglich geworden, Priester Gottes zu
werden. Was ich opfere, das stelle ich dar vor dem Messias, dem
Engel des Bundes, dem Herrn und Heiland Jesus; und durch Ihn
sind meine Gebete, die Er in seine Gebete mit einschließt, Gott
angenehm und finden Erhörung; meine Loblieder werden lieblich
und voll angenehmen Dufts, weil sie zusammengebunden sind in
Bündlein mit Myrrhen und Aloe und Kezia aus dem eignen
Gewürzgarten Christi. Ich kann Ihm nichts als meine Tränen
bringen, und Er bringt sie mit seinen eignen Tränen dar in
seinem Gefäß, denn auch Er hat einst Tränen geweint; wenn ich
Ihm nichts bringen kann als mein Seufzen und Sehnen, so nimmt Er
dies an als ein angenehmes Opfer, denn Ihm brach einst das Herz
vor Schmerz, und Er seufzte tief im Geist. Wenn ich in Ihm
stehe, so bin ich angenehm gemacht in dem Geliebten; und alle
meine befleckten Werke, obgleich an und für sich verwerflich vor
Gott und ein Greuel vor seinen Augen, werden so aufgenommen, daß
sie Ihm zu einem süßen Geruch des Wohlgefallens werden. Er ist
zufrieden, und ich bin reichlich gesegnet und selig. Siehe
darum, welche Würde und Heiligkeit dem Christen geschenkt ist,
daß er sein darf ,,ein Hoherpriester, stehend vor dem Engel des
Herrn."