Hosea

Hos 2,21 D.Rappard Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit. Hos. 2,21.

Niemals wäre es uns in den Sinn gekommen, die Verbindung, die der heilige Gott mit einem sündigen Menschen haben will, zu vergleichen mit dem Bund der Ehe. Wir hätten nicht w a g e n dürfen, solches zu denken. Aber Gott hat es getan schon mit dem Volk Israel und dann mit dem neutestamentlichen Volk, seiner eigenen, bluterkauften Gemeinde (Eph. 5, 32). Diese Brautgemeinde ist zusammengesetzt aus lauter einzelnen Seelen, die das Werben des himmlischen Bräutigams vernommen und ihm in demütigem Glauben ihr Jawort gegeben haben.

Unser Textwort führt uns in das Heiligtum eines solchen inneren Erlebnisses. Es geschieht meistens in der ,,Wüste" (V. 16). Im bunten Weltgetriebe verhallt die leise Stimme des heiligen Brautwerbers gar leicht. Er muß unsere ungeteilte Aufmerksamkeit haben; denn er hat mit uns zu reden zuerst in ,,G e r e c h t i g k e i t und G e r i c h t". Dann erst kann er seine ,,G n a d e und B a r m h e r z i g k e i t" offenbaren, und wir ,,e r k e n n e n" in ihm unseren Herrn. Wer eine solche Stunde erlebt hat, vergißt sie nie wieder. Freilich muß das J a der Übergabe bestätigt werden durch tägliche Nachfolge in selbstverleugnender Liebe. - Einst wird es durch die Himmelsräume schallen: ,,Die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet!" Selig, selig, wer dazu gehört!

O, Du Bräut'gam meiner Seelen, Du willst Dich mit mir vermählen. Nun, so nimm das Jawort hin!