Daniel

Dan 5,17 A.Christlieb König Belsazar machte ein herrliches Mahl. Und da sie soffen, lobten sie die goldenen, silbernen und steinernen Götter. Da ward Daniel hineingebracht vor den König. Und Daniel sprach: ,,Du, Belsazar, hast dein Herz nicht gedemütigt." Daniel 5, 1-6. 17-28

Wenn wir die Geschichte von Belsazars Gastmahl betrachten, hören wir von einem frevelhaften Mut, der im Nu vergeht, und von einem edlen Mut, der Bestand hat. Ein frecher Mut war es, der Belsazar in den Tagen der Belagerung seiner Hauptstadt ein üppiges Mahl und ein wüstes Trinkgelage veranstalten ließ. Mit dieser Sauferei sagte der König gleichsam: Ich mache mir nichts aus der Belagerung. Ich lasse mir meinen lustigen Abend nicht verderben. Was geht es mich an, ob da draußen etliche sterben! - Welch ein Frevelmut, in bitterer Kriegsnot der ernsten Stimme Gottes das Ohr zu verschließen und sich im Wein zu berauschen. Der Zorn Gottes trifft gewißlich all die Menschen, die selbst in bitteren Leidens- und Notzeiten ihren alten Leichtsinn nicht fahren lassen wollen! - Belsazar aber betrinkt sich nicht nur, er wagt es sogar, dem heiligen, lebendigen Gott Hohn zu sprechen, indem er bei dem wüsten Gelage die Tempelkelche holen läßt, mit seinen Kumpanen daraus säuft und seine toten Götzen lobt. Dieser Frevelmut macht ihn gerichtsreif. Eine Hand erscheint, die mit leuchtenden Zügen Worte auf die Wand schreibt. Dem frechen Trinker schlottern die Glieder. Sein Frevelmut ist schnell entflohen. - Unsere Geschichte zeigt aber auch einen echten, gottgewirkten Mut. Daniel tritt vor den Spötter hin und sagt ihm, ohne Angst vor dem Zorn des Königs, die volle Wahrheit. ,,Du, Belsazar, hast dich erhoben wider den Gott des Himmels, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat. Ihn hast du nicht geehrt." Er deutet ihm die Schrift: ,,Auf seiner Waage hat er dich gewogen und dich zu leicht befunden!" - Gott verleihe uns diesen Danielmut!