Jeremia

Jer 5,22 S.Keller Jer. 5, 22: «... der ich dem Meer den Sand zum Ufer setze, darin es allzeit bleiben muß, darüber es nicht gehen darf...»

Darüber habe ich an der Ost- und Nordsee, am Schwarzen Meer und an der Küste Palästinas staunen müssen. Der stille, weiche Sand und das brausende, mächtige Meer - welche Gegensätze! Wenn wir doch endlich so die Lammesart der wehrlosen Überwinder kennen und üben lernten, daß sich an uns die Wucht und Wut der Feinde Jesu brechen müßte. Lautlose Kraft! Im scheinbaren Unterliegen und den Kürzerenziehen dennoch den endgültigen Sieg über die Leidenschaft erlangen! Warum ziehen wir unsere Aufgeregtheit seiner Stille vor? Weil wir eingebildete Besserwisser sind, die da meinen, ihre Kraft reiche zum Überwinden, und wenn es gelungen sei, hätten wir auch die Ehre des Siegens für uns. Damit wird viel Zeit und Gelegenheit verloren, viel Kraft und Können nutzlos geopfert und der Feind innerlich doch nicht überwunden. Ist es nicht genug, was wir an schmerzlichen Erfahrungen hinter uns haben? Wollen wir nicht endlich uns ganz dem stillen Wirken Jesu ergeben, damit die Kraft und der Sieg und die Ehre sein sei und nicht unser? Vielleicht gibt es noch wichtige Entscheidungsstunden, die vor uns liegen, wo wir unsere schmerzlich gemachte Erfahrung in Jesu Dienst anwenden könnten.

Nimm uns, Herr Jesus, das Vertrauen auf uns selbst und stärke uns den Glauben an deine Art und deinen Sieg. Wir wollen schweigen und auf dich trauen: Du wirst alles wohl machen zu deines Namens Ehre. Amen.