Jesaja

Jes 56,12 S.Keller Jes. 56, 12: «Und soll morgen sein wie heute und noch viel mehr.»

Das Wort wird nach dem Zusammenhang leichtfertigen Genußmenschen in den Mund gelegt und soll ihren frevlen Übermut kennzeichnen. Aber sie wissen nicht, was für ein jähes Abreißen ihres Taumels das Gericht Gottes schaffen kann. Wir können solches Wort in ganz anderem Sinn für uns zum Abendsegen nehmen. Hat der Herr heute uns behütet, gesegnet, geliebt und geleitet das soll morgen sein wie heute und wenn's nötig ist, noch viel mehr. Denn, wo Jesus Christus ist der Herr, wird's alle Tage herrlicher. Er führt die Geschichte seiner Liebe zu unserer Seele aufwärts - entwicklungsgemäß - von einer Stufe zur andern. Wir können aus den Erfahrungen, die davon schon hinter uns liegen, einen Schluß ziehen auf morgen und alle Tage. Machen wir damit wirklichen Ernst, daß wir uns ihm besser und völliger zum Eigentum ergeben, dann wird es an einer Steigerung seiner Gnadenerweise nicht fehlen. - Wir schämen uns unseres Kleinmuts und unserer Untreue von heute und schauen auf zu ihm, unserem Führer, im festen Vertrauen, daß es morgen an ihm nicht fehlen wird.

Herr, laß es auch dann an uns nicht fehlen, daß wir treuer und williger die neuen geistlichen Einnahmen nehmen, die du für morgen bereit hast. Wir trauen dir zu, daß du weiter segnen willst, wie du angefangen hast. Amen.