Jesaja

Jes 53,3 C.H.Spurgeon Der Triumph der Gnade. "Er war der Allerverachtetste und Unwerteste." Jes. 53, 3.

Es ist etwas ganz Verwunderliches, daß die Menschen von Natur aus alle den Herrn Jesus nicht lieb haben. Nichts offenbart so klar das völlige Verderben unseres Geschlechts wie die Tatsache: "Er war der Allerverachteste und Unwerteste." Es war ja auch unmöglich, daß die Finsternis hätte Gemeinschaft haben können mit dem Licht, noch Christus mit Belial. Der gefallene Mensch konnte nicht mit Jesu wandeln, denn die beiden sind unvereinbar. Es war nur die notwendige Folge einer Begegnung solcher Gegensätze, wenn das schuldbeladene Geschöpf den Vollkommenen haßte. "Kreuzige ihn, kreuzige ihn," lautet stets der empörerische Ruf des gefallenen Menschen.

Aber ein weiteres Wunder verdrängt das erste aus dem Kreis der Betrachtung: Waren wir darüber erstaunt, daß die Menschen Jesus nicht lieb haben, so ist es noch viel erstaunlicher, daß überhaupt je ein Mensch Ihn liebt. Dort mußten wir die schreckliche Verblendung wahrnehmen, die den Glanz der Sonne nicht bemerkte; wir sahen es mit Schrecken und waren sehr bestürzt; aber hier sehen wir, wie Jesus von Nazareth die Augen des Blinden auftut, und mit dem göttlichen Strahl Seines herrlichen Lichts die ägyptische Finsternis zerstreut. Ist dies ein geringeres Wunder? Bietet die fürchterliche Raserei des Besessenen bei den Gräbern einen entsetzlichen Anblick dar, so stehen wir vor einem ganz unbegreiflichen Wunder, wenn man denselben Menschen bekleidet und vernünftig zu Jesu Füßen sitzen sieht. Wahrlich, das ist ein Triumph der Gnade, wenn das Herz des Menschen dahin kommt, daß es sich Jesus mit großer Liebe hingibt; denn es beweist, daß Satans List ohnmächtig bleibt und der Mensch aus seinem gefallenen Zustand wieder zurecht gebracht ist.