Jes 53,1
D.Rappard
Wer glaubt unserer Predigt? Und wem ist der Arm
des Herrn offenbar?
Jes. 53,1.
Der schmerzliche Ausruf, mit dem Jesaja, der
alttestamentliche Evangelist, das großartige Kapitel eröffnet,
worin er das Leiden und Sterben des Messias im prophetischen
Geiste mit so wunderbarer Genauigkeit schildert, ist wohl nicht
als F r a g e, sondern als K l a g e aufzufassen, als wollte er
sagen: Ist denn niemand, der unsere Botschaft glaubt! Wir
wollen aber heute diese Worte als Fragen aufnehmen und zu
uns reden lassen.
W e r g l a u b t d e r P r e d i g t v o m
g e k r e u z i g t e n H e i l a n d? Es sind solche, die
eines Heilands bedürfen; Kranke, die es w i s s e n, daß sie
krank sind; Sünder, die gerettet werden wollen von ihrer Sünde
(V. 5a). Wer keinen Helfer braucht, wird auch keinen annehmen.
Die dieser Predigt glauben, sind solche, die dem Zug des
Heiligen Geistes nicht widerstreben, sondern ihre Zuflucht nehmen
zum Lamm Gottes, das unser aller Sünde getragen hat. (V.6b);
solche, die zu Jesu kommen, so wie sie sind, und Heilung finden
in seinen Wunden (V. 5b).
W e m i s t d e r A r m d e s H e r r n o f f e n b a r?
Eben denen, die also kommen und also glauben. Ihnen offenbart
der Herr den Arm seiner Liebe, der sie aufnimmt und selig
macht, und den Arm seiner Allmacht, der sie schützt und trägt.
Wohl denen, die solche Offenbarung kennen!
Der Du der Allerverachtetste und Unwerteste
warst, Du bist mein König, mein Herr und mein
Erretter. Ich glaube an Dich, und Du offenbarst
mir Deinen Arm. Tue es auch heute.