Jesaja

Jes 11,2 P.Wurster Es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isai, und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen; auf welchem wird ruhen der Geist des Herrn. (Jes. 11, 1 u. 2.)

Ein Reislein aus der Wurzel des alten Königsadels, ein Zweig des Geschlechts, das einst eine glänzende, nun aber eine sehr bescheidene Rolle spielte, so ist Jesus zur Welt gekommen, unbeachtet von der großen Welt, ist aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, ohne viel Bildung und Anregung. So hat Gott manchmal große Geister aufsteigen lassen aus dem niederen Volk und aus engen Verhältnissen; sie haben sich Bahn gebrochen und die Menschheit auf dem Gebiete der Kunst, des Wissens, der Technik einen Schritt weiter gebracht. Jesus war mehr als ein großer Geist. Auf ihm ruhte der Geist des Herrn, der heilige Geist ohne Maß. Sonst, wenn wir große, geniale Männer ansehen, fühlen wir uns recht klein, weil uns der gleiche Schwung der Gedanken, der gleiche Tief- und Weitblick des Geistes fehlt Jesus steht wohl auch hoch über uns, aber er tritt doch auch wieder so freundlich neben uns, er, der sanftmütig war und von Herzen demütig. Er zieht uns zu sich empor. Jahrhunderte sind vorüber, seit er auf Erden wandelte, und doch ist er uns viel näher als irgend einer der Großen, die sonst gelebt haben. In ihm hat uns eben Gott selber berührt, ,,der da ist und der da war und der da kommt".