Jes 1,20
Ch.Spurgeon
"Der Mund des Herrn hat es gesprochen." Jesaja 1,20
Die ganze Bibel ist vom Heiligen Geist eingegeben. Wie immer
dieses heilige Buch heute auch behandelt werden mag, unser
Herr und Meister hat es nicht verächtlich oder nachlässig
behandelt noch Zweifel an seiner Echtheit gezeigt. Es ist
bemerkenswert, wie er das geschriebene Wort verehrte. Obwohl
er aus seinem eigenen Geist heraus die Offenbarungen Gottes
verkünden konnte, so zitierte er doch beständig und mit
großer Ehrerbietung das Gesetz und die Propheten.
Die gleiche Wertschätzung der Bibel können wir bei den
Aposteln beobachten, denn sie achteten die alten Schriften
als höchste Autorität. Wir finden nie, daß ein Apostel die
Inspiration der Bibel in Frage stellt. Kein Jünger Jesu
bezweifelt die Autorität der Heiligen Schrift, und wenn ihr
daran zweifeln wollt, so findet ihr keine Unterstützung in
den Lehren Jesu oder einer seiner Apostel.
Da "der Mund des Herrn es gesprochen hat", richtet der
Prediger seine Botschaft mit Furcht und Zittern aus. Unsere
Botschaft ist keine geringfügige, sondern eine, welche unsere
ganze Seele bewegt.
Man nannte George Fox einen Quäker (Zitterer), weil er, wenn
er redete, vor der Kraft der Wahrheit zitterte, die er
empfand.
Vielleicht würdet ihr und ich auch zittern, wenn wir klarere
Einsicht in Gottes Wort besäßen, es fester ergriffen hätten,
mehr seine Majestät empfänden.
Martin Luther, der nie das Antlitz eines Menschen fürchtete,
erklärte doch, daß seine Knie oft unter dem Gefühl seiner
großen Verantwortung schlotterten, wenn er aufträte, um zu
predigen.
Wehe uns, wenn wir wagen, das Wort des Herrn mit weniger als
unserem ganzen Herzen, mit unserer ganzen Seele und all
unseren Kräften zu sprechen. Wehe uns, wenn wir das Wort
behandeln, als gäbe es uns eine Gelegenheit zu einer
Schaustellung. Oh, es wäre viel besser, Steine auf der
Landstraße zu klopfen, als ein Botschafter zu sein, zu
dem sich der Heilige Geist nicht bekennen kann.