Hohelied

Hl 2,14 W.Nee Du, meine Taube in Felsklüften, im Versteck an der Bergwand, laß mich schauen deine Gestalt, laß deine Stimme mich hören; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich. Hohelied 2,14

Wie schwer fällt es uns oft, uns loszureißen und in Gottes Gegenwart zu verweilen. Wir schrecken zurück vor der Einsamkeit, und wenn wir uns doch von den äußeren Dingen körperlich ablösen, kehren unsere Gedanken immer wieder zu ihnen zurück. Unter anderen Menschen für ihn zu wirken und Freude daran zu haben, vermögen viele von uns, aber wie viele bringen es fertig, im Allerheiligsten ganz nahe an Gott heranzutreten? In seine Nähe zu kommen und eine Stunde vor ihm zu knien, erfordert den Aufwand all unserer Kräfte. Um es zu können, müssen wir uns Gewalt antun. Und doch kennt jeder, der dem Herrn dient, die Kostbarkeit solcher Zeiten; er weiß, wie herrlich es ist, um Mitternacht aufzuwachen und eine Stunde mit ihm zu verbringen oder am Morgen früh aufzustehen und sich ins Gebet zu vertiefen. Ich möchte es ganz offen aussprechen - aus der Entfernung kann man Gott nicht dienen. Nur wenn man lernt, ganz nahe an ihn heranzutreten, kann man erfahren, was Gott dienen wirklich bedeutet.