Pred 8,11
W.MacDonald
»Weil der Urteilsspruch über die böse Tat nicht schnell
vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon
erfüllt, Böses zu tun.« Prediger 8,11
Während ich diese Zeilen schreibe, geht gerade eine Welle der
öffentlichen Entrüstung durch die USA wegen der steigenden
Kriminalitätsrate in unserem Land. Die Leute rufen nach
Recht und Ordnung. Es scheint so, daß unsere Gesetze und
Gerichte die Verbrecher noch begünstigen, während die Opfer
von Verbrechen wenig oder gar keine Wiedergutmachung
erhalten. Gerichtsverhandlungen ziehen sich endlos hin, und
oft kann ein Strafverteidiger seinen Fall noch gewinnen,
indem er ganz verrückte Gesetzeslücken entdeckt und ausnutzt.
Zu der allgemeinen Verunsicherung tragen dann auch noch die
Äußerungen von liberalen Soziologen, Psychiatern und anderen
»Fachleuten« bei. Sie betonen, daß die Todesstrafe
unvernünftig und unmenschlich sei. Sie belegen, daß die
Angst vor Strafe bei Verbrechern nicht als Abschreckung
wirkt. Sie meinen, daß die Lösung in der Rehabilitierung von
Kriminellen liege und nicht in ihrer Bestrafung.
Doch sie haben unrecht. Je mehr ein Mensch darauf vertraut,
daß er schon »davonkommen« wird, desto bereitwilliger wird
er sich auf ein Verbrechen einlassen. Oder wenn er meint,
daß das Urteil nur milde ausfallen wird, dann wird er noch
unverfrorener das Risiko auf sich nehmen, geschnappt zu
werden. Oder wenn er erwartet, daß das Gerichtsverfahren
zahllose weitere Verhandlungen nach sich ziehen wird,
dann wird er dadurch ermutigt. Und trotz allem, was jene
»Fachleute« sagen, wirkt die Todesstrafe doch abschreckend.
Bei der Untersuchung der steigenden Zahl der Verbrechen
hieß es in einer weitverbreiteten Zeitschrift, daß »einer
der Gründe darin liegt, daß es in Amerikas ausgelaugtem
Strafrechtssystem kein wirkungsvolles Abschreckungsmittel
gibt. Alle Behörden sind sich darin einig, daß eine Strafe
bestimmt und schnell erfolgen muß, wenn die Strafandrohung
glaubhaft sein soll. Doch weil die Verfahren mit
Bestimmungen überladen sind, erfolgt die Strafe weder sicher
noch schnell.
Ein Experte in Kriminologie erklärte vor kurzem, daß
auf jeden Menschen, der anständig ist, weil er die
Rechtschaffenheit liebt, 10000 andere kommen, die sich nur
gut führen, weil sie Angst vor einer Bestrafung haben. Und
Isaac Ehrlich von der Universität Chicago sagte, es gebe
Statistiken darüber, daß die Nachricht von der Hinrichtung
eines Mörders 17 andere Mordfälle verhindert.« Reform und
Rehabilitierung sind nicht die Antwort. Sie sind immer
wieder fehlgeschlagen und können den Menschen nicht
verändern. Wir wissen, daß nur die Wiedergeburt durch den
Geist Gottes einen Sünder in einen Heiligen verwandeln kann.
Aber leider werden nur wenige der offiziellen Behörden dem
zustimmen, sowohl was sie selbst als auch was ihre Gefangenen
betrifft.
Das Beste, was sie tun können, ist, den Vers des heutigen
Tages sehr ernst zu nehmen: »Weil der Urteilsspruch über die
böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der
Menschenkinder davon erfüllt, Böses zu tun.« Erst wenn die
Strafe rasch und gerecht vollzogen wird, werden wir einen
Rückgang in der Kriminalitätsstatistik erleben. Die Lösung
steht schon in der Bibel. Wenn die Menschen sie nur annehmen
wollten!