Pred 3,1
C.H.Spurgeon
Die wertvolle Zeit.
Ich habe gehört, daß die Königin Elisabeth einst ausgerufen
habe, sie wolle für eine einzige Stunde ein ganzes Reich
hergeben. Ich habe von dem verzweifelnden Ruf jenes reichen
Mannes an Bord des ,,A r c t i c" gehört, welcher, als das
Schiff sank, dem Rettungsboot nachrief: ,,Kommt zurück! Ich
gebe euch eine halbe Million, wenn ihr umkehrt und mich
aufnehmt!" O armer Mann! Und wenn er eine halbe Million Welten
hätte hergeben können, es wäre zu wenig gewesen, um sein Leben
zu verlängern. Manche von euch, welche heute morgen noch
lächeln. können, welche hierher gekommen sind, um hier
vielleicht eine vergnügte Stunde zu verleben, werden bald
sterben müssen, und dann werdet ihr seufzen und um das
verlorene Leben weinen und nach einem andern Sonntag schreien.
O, wenn die Sabbate, die ihr verschwendet habt, gleich
Geistergestalten vor euch hintreten werden, wie entsetzlich
wird dann eure Reue sein! Möchte Gott euch davor bewahren!
C.H.Spurgeon
Die Ungewißheit des Lebens ein Sporn zur Tätigkeit.
Ich meine es in dem ,,Leben des Dr. C h a l m e r s" gelesen
zu haben, daß er bei einer Veranlassung einen Abend im Kreis
von Freunden zubrachte, zu welchen auch ein Hauptmann vom
Hochland, ein sehr interessanter Mann, gehörte. Sie verbrachten
den Abend damit, allerlei Anekdoten aus ihrem Leben und
Erinnerungen von ihren Reisen und Seefahrten zu erzählen.
Man sollte meinen, daß das auch so ganz richtig war. Nachdem
sie sich genügend unterhalten hatten, gingen sie zu Bett.
Um Mitternacht wurde die ganze Familie aus dem Schlafe
aufgeschreckt, denn der Hauptmann vom Hochland befand sich
in großer Qual und in Todesängsten. Er war durchaus wohl und
gesund auf seine Kammer gegangen und starb in derselben Nacht.
Der Eindruck davon auf Chalmers Gemüt war tiefernst: ,,Wenn ich
gewußt hätte, daß jemand in der Nacht sterben würde, hätten wir
dann den Abend zuvor nicht doch anders zugebracht? Da wir alle
sterben konnten, mußten wir uns da nicht anders beschäftigen?"
Es war ihm, als ob das Blut jenes Mannes im gewissen Sinne über
ihn kam. Der Vorgang selbst wurde für ihn zum dauernden Segen.
Sollten nicht auch wir, die wir die Geschichte hören, den
Entschluß fassen: von jetzt ab will ich mit aller mir zu Gebote
stehenden Macht wirken ,,solange es Tag ist!"?