Spr 31,30
D.Rappard
Lieblich und schön sein, ist nichts; eine Frau, die den
Herrn fürchtet, die soll man loben.
Spr. 31,30.
Die Freude an der Schönheit ist uns angeboren. Der
Wunsch, schön zu sein, liegt unausgesprochen wohl in jedem
Menschen, besonders im Herzen jeder Frau. Viele grämen sich,
wenn sie diese Gabe entbehren; andere geben sich undenkliche
Mühe, das Fehlende auf irgendeine Weise zu ersetzen.
Unser Wort sagt uns aber, daß Lieblichkeit und Schönheit
n i c h t s sei, d. h. keinen bleibenden Wert habe. Im
günstigsten Fall ist sie wie eine bald verwelkende Blume.
Eine andere Schönheit wird hier angepriesen; es ist die
F u r c h t d e s H e r r n. Scheint uns das gar zu nüchtern
und fernliegend? Den Herrn fürchten, - wie soll das der Weg
zu wahrer Schönheit sein? Laßt uns darüber nachsinnen.
Die Furcht des Herrn verleiht der Frau den allerschönsten
Schmuck: Die Demut. Gott gegenüber offenbart sich die
Demut in stiller Beugung unter seinen Willen. Leidenschaft
und Unzufriedenheit verzerren die Züge; heilige Ergebung
verklärt sie. Den Menschen gegenüber zeigt sich die Demut in
Bescheidenheit, im Vermeiden alles Auffälligen und Gemeinen, in
der so überaus lieblichen, dienenden Liebe. Die Furcht Gottes
lehrt das Böse, Häßliche meiden und das Gute, Reine lieben;
darum verleiht sie die wahre Schönheit.
Laß die Deinen noch auf Erden
Ganz nach Deinem Sinne werden!
Mache Deine Kinder schön!