Spr 10,21
S.Keller
Sprüche 10, 21: «Des Gerechten Lippen meiden viele.»
Der große Einfluß eines guten und klugen Wortes zur rechten
Zeit ist jedem klar. Es wird aber der Einfluß noch viel
weitreichender, wenn es Worte eines Gerechten sind, dessen
ganze Persönlichkeit zu solchen Worten stimmt. Aber was für
eine Steigerung dieses Einflusses, wenn es sich um den
handelt, der uns zur Erlösung gemacht ist: Jesus! Jesus,
unser guter Hirt, dessen Lippen uns weiden auf grüner Aue!
Wenn ich nur daran denke, wie oft ein Satz aus seinen
Abschiedsreden bei Johannes mir in schweren Stunden den
ganzen Druck von der Seele nahm! ,,In der Welt habt ihr
Angst - ich nicht, ich habe die Welt überwunden." ,,Ich will
euch nicht Waisen lassen, ich komme zu euch." - Jesus ist
Hirte und Weide zugleich. Neben der gläubigen Liebe zu solch
einem Heiland als einer nahen, hohen Persönlichkeit wächst
uns durch den Umgang mit ihm eine Seelennahrung zu, Art von
seiner Art, Mut von seinem Mut, Kraft von seiner Kraft -
ein Stillewerden, das nicht auf Feigheit, sondern auf
Siegesgewißheit beruht. Was gibt's auf dieser Wortweide für
wunderbare Gottespflanzen, über die wir uns freuen können,
sobald wir reif wurden für ihre geheime Kraft.
Herr Jesus, wir danken dir, daß wir dich anrufen dürfen zu
unserer Errettung. Wir jauchzen, daß wir dich anrufen dürfen
und in unser Wesen hineinnehmen dürfen, um von deinen
Gnadenworten zu leben. Alle unsere Quellen sind in dir! Du
bist unsere Stärke. Amen.