Spr 3,17
S.Keller
Sprüche 3, 17: «... alle ihre Steige sind Friede.»
Was muß das ein Großes um die Weisheit sein, wenn alle ihre
Steige Friede sind! Bei der Weisheit, die gewöhnlich in der
Welt diesen Namen führt, wäre eine solche Aussage einfach
nicht wahr; denn Friede ohne Sündenvergebung gibt es nicht.
So drängt uns diese, wie manche andere Aussage über die
Weisheit im Buch der Sprüche, vorwärts ins Neue Testament:
Jesus ist diese Gottesweisheit in Person. Dann stimmen die
Worte wunderbar mit der Wirklichkeit. Jesu Steige mögen
einsam sein - "denn wenige sind, die ihn finden", aber in der
Einsamkeit umfängt uns sein Friede. Jesu Steige mögen steil
sein, aber dadurch führen sie hinauf und über das Neiden und
Streiten der Leute hinaus, so daß doch der Friede bleibt.
Wer auf Jesu Wegen sich befindet, hat ja den Frieden
innerlich im Glauben, im Gewissen, im Geist, in seiner
Überzeugung; dann kann es nicht ausbleiben, daß er ihn auch
oft und lange in seinem Gefühl hat. Jesu Steig ist schon
an sich so beschaffen, daß man durch gehorsames Nachgehen
Frieden und Ruhe hat für seine Seele. Schmerzen aber macht
uns das Verlassen des Steiges Jesu. Es wird erst wieder gut,
wenn wir auf seinen Weg zurückgekehrt sind.
Ich bitte dich, Herr Jesu, sorge du für mich und erhalte mich
auf deinen Steigen, daß ich nicht herabgleite. Hilf mir
vorwärtskommen auf deinem Weg! Amen.