Psalmen

Ps 125,2 A.Christlieb Um Jerusalem sind Berge, und der Herr ist um sein Volk her. Psalm 125, 2

Im Sinne dieses Wortes hat Gott der Herr um die zum erstenmal ernstlich bedrohte Gemeinde des Herrn Jesu her gleichsam eine dreifache Mauer gebaut. Die erste Mauer ist d a s W o r t d e s a p o s t o l i s c h e n Z e u g n i s s e s. Die hohen Herren hatten gedacht, leichtes Spiel zu haben mit dieser Handvoll Laienprediger. Aber welche Macht und Wucht lag in deren Worten. Sie konnten sich dagegen innerlich nicht behaupten. Dieser ungeahnten Kraft hatten sie nichts entgegenzusetzen, es sei denn äußerliche, polizeiliche Gewalt; und was nützt diese im Kampf der Geister? Durch alle Jahrhunderte hindurch hat sich das Zeugnis von Jesu erwiesen als eine Feste, an der alle Angriffe aus dem Reiche Satans gescheitert sind. Die zweite Mauer ist die G e b e t s m a c h t. Als in Sanheribs Tagen Jerusalem diesem übermächtigen Tyrannen hilflos zu erliegen drohte, taten Jesaja und Hiskia sich zusammen zum Gebet. Und - um Jerusalem schuf Gottes Allmacht eine Mauer, an welcher der Ansturm der Feinde elend scheiterte. Als Esra mit dem Häuflein der heimkehrenden Israeliten die gefährliche Wüstenreise antrat, lehnte er das Geleit des Königs dankend ab. In heißem Gebet befahl er sich der Allmacht Gottes. Und die hat ihn mehr geschützt, als alle Reiter und Soldaten des Königs Artaxerxes je vermocht hätten. Die innerste Festungsmauer aber, die Gott schuf, war die E i n i g k e i t i n d e r L i e b e. Gott schloß die Gläubigen zusammen zu einer untrennbaren Schar. Sie waren ,,e i n Herz und e i n e Seele". Kein Feind hätte diese Mauer einzureißen vermocht. Diese Einigkeit war möglich, weil alle unter der Zucht des Geistes standen. Keiner suchte das Seine; alle hatten nur im Auge, was Christi Jesu war. Laßt uns zu Gott flehen, daß er in unserer angst- und notvollen Zeit um sein Volk her auch diese feste, dreifache Mauer bauen möge.