Ps 111,9
C.H.Spurgeon
,,Er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll."
Ps. 111, 9.
Des Herrn Volk freut sich über den Bund selber. Er ist für sie
eine unversiegliche Quelle des Trostes, so oft sie der Heilige
Geist ,,in seinen Weinkeller führt und die Liebe sein Panier
über ihnen ist." Sie sind entzückt, wenn sie das hohe Alter
dieses Bundes betrachten und bedenken, daß, ehe die Sterne in
den Kreisen ihrer Bahnen einherzogen, alle Angelegenheiten der
Heiligen schon geordnet und gesichert waren in Christo. Es ist
für sie ganz besonders lieblich, wenn sie der Gewißheit des
Bundes eingedenk sind, und sich vor Augen halten ,,die gewissen
Gnaden Davids." Sie freuen sich, ihn preisen und besingen zu
können, als einen Bund, der unterzeichnet, besiegelt, bestätigt
und in allen Stücken wohl erwogen ist. Oft hüpft ihnen das Herz
vor Freude, wenn sie die Unwandelbarkeit des Bundes ins Auge
fassen, eines Bundes, den weder Zeit noch Ewigkeit, weder Leben
noch Tod je zerreißen kann, eines Bundes, der so alt als die
Ewigkeit und so unzerstörbar ist als der Fels der Zeiten. Sie
freuen sich auch innig über die Fülle dieses Bundes, und
erquicken sich daran, denn sie sehen, daß in demselben alles für
sie vorbedacht ist. Gott ist ihr Erbteil, Christus ist ihr
Freund, der Heilige Geist ihr Tröster, die Erde ihre Herberge,
der Himmel ihre Heimat. Sie sehen in dem Bund ein Erbe, daß
einer jeden Seele aufbewahrt und zugesichert bleibt, die in der
uralten, ewigen Schenkungsurkunde mit inbegriffen ist. O, wie
strahlten ihre Augen, als sie den Bund im Worte Gottes als eine
Schatzverschreibung erkannten! und o, wie wurden ihre Seelen von
Entzücken erfüllt, als sie im Testament und letzten Willen ihres
göttlichen Verwandten erfahren, daß jene Verschreibung auf sie
selber laute! Ganz besonders aber ist's für die Kinder Gottes
eine Freude, wenn sie auf den Gnadenreichtum dieses Bundes
merken. Sie sehen, daß das Gesetz beiseite gestellt ward, weil
es ein Bund der Werke war und auf dem Verdienst beruhte; den
Neuen Bund aber erkennen sie als etwas Bleibendes, weil Gnade
sein Grund, Gnade seine Vorbedingung, Gnade sein Schutz, Gnade
seine Burg, Gnade seine Macht, Gnade sein Schlußstein ist. Der
Bund ist ein Schatzhaus voll Reichtums, eine Kornkammer voll
Vorräte, ein Brunnen voll lebendigen Wassers, ein Hort des
Heils, ein Freibrief des Friedens und ein Himmel voller Wonne.