Psalmen

Ps 103,15 C.H. Spurgeon Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nicht mehr. Ps. 103, 15.

Welkende Blumen. "Die Blumen, welche in der Erde Garten wachsen, welken in unsrer Hand, während wir an ihnen riechen."

Sie sind ebenso vergänglich, wie lieblich. Sie wachsen aus dem Staub hervor, und zu Staub müssen sie wieder werden. Wie Herbert sagt: "Ihre Wurzel bleibt stets in ihrem Grabe, Und sterben müssen Sie." Wie rasch ist ihr Welken, sie werden von der Hand gepflückt und vor uns hingelegt, und sie verblühen, und werden kränkelnde, verdorrende, faulende Gegenstände. Höchstens lächelt ihr Leben ein oder zwei Tage, und alles ist vorüber. Welche Freude der Erde ist besser als ihre Blumen? Gesundheit flieht, Reichtum verfliegt, Ehre ist ein Hauch der Luft, und Vergnügen ist eine Seifenblase. Nur vom Himmel können wir erwarten "Freude immerdar" und "ewige Wonne." Die Rose von Saron blüht durch alle Jahrhunderte, und die Lilie des Tales, welche Jesus selber ist, überdauert alle Zeit -- ja, dies ist die einzige Ewigkeitsblume, denn Er allein hat Unsterblichkeit. Warum sollen wir denn den Lebenden unter den Toten suchen, oder nach dem Wesen im Lande der Schatten forschen? Hinfort, meine Seele, pflücke deine Je-länger-je-lieber im Garten des Herrn, sammle deine Vergißmeinnicht von Beeten, welche Christus gepflanzt hat, und suche deine Kaiserkrone nur in dem Paradies droben. Die Blumen des Feldes sind Schmuck für Kinder. Seht, wie die Kleinen sich mit Girlanden umwinden und Kränze aus Butterblumen und Maßliebchen flechten. Die lieblichsten Freuden der Erde sind gutes Kinderspiel; aber, meine Seele, du hast ein edleres Teil zu wählen: such du die Seligkeit, welche nicht dahinwelkt. Kehre dich zu Gott, deiner Freude und Wonne, und dann, wenn deine Jahre auf Erden viele werden, wirst du einen lebenslangen Besitz haben, oder wenn du plötzlich hinweggerückt wirst, sollst du mit dir in deinem Busen die Rosenknospe eines Lebens tragen, die sich vollkommen erschließen wird in dem Land, wo Verblühen und Verwelken unbekannte Dinge sind. (Th.Manton)