Psalmen

Ps 73,26 W.Nee Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Psalm 73,26

Ich kannte einen Bruder, der sehr an seiner Frau hing. Einmal sollte er auf eine mehrmonatige Predigtfahrt gehen. Seiner Frau ging es gesundheitlich nicht gut, denn sechs Tage vorher hatte sie ein Kind bekommen. Ein Freund hatte mich gebeten, ihm einen Brief zu überbringen, und als ich in die Nähe seines Hauses kam, sah ich, ohne daß er mich bemerkte, wie er auf die Straße trat, ein paar Schritte ging, sich nach seinem Hause umblickte und dann zögernd zurückging. Ich wartete nicht weiter, aber da ich spürte, daß in seinem Innern irgendein Konflikt sich abspielte, ging ich auf einem anderen Wege zu der Abfahrtsstelle seines Schiffes. Als er dort ankam, gab ich ihm den Brief und sagte: »Gott segne dich«, und aus der Art, wie er mir darauf erwiderte, ersah ich, daß er jetzt ganz ruhig war. Als er nach Monaten zurückkam, fragte ich, ob er sich daran erinnere. »O ja«, sagte er, »ich erinnere mich gut. Meine Frau hatte keine Hilfe, und es waren auch die beiden anderen Kinder zu

versorgen. Außerdem hatte ich ihr nur wenig Geld dalassen können. Ich hatte das Gefühl: Nein, in diesem Zustand kann ich sie doch nicht allein lassen. Aber als ich dann zurückging, fiel mir der Vers ein: ,Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes.' Da machte ich wieder kehrt und ging zum Schiff.« Die Hand an den Pflug legen und seine Tränen abwischen - das heißt Christsein.