Ps 34,19
C.H. Spurgeon
Vielfältig ist das Unglück des Gerechten, aber aus dem allen
errettet ihn der HERR. Ps. 34, 19.
Die glänzende falsche Münze.
"Eine falsche Münze mag besser und glänzender aussehen als
das echte Geldstück, und doch fast oder ganz wertlos sein."
In gleicher Weise mag ein falscher Bekenner eine Zeit lang
glänzender aussehen, als ein wahrer Christ. Er ist nicht
niedergeschlagen, denn er hat keine der inneren Kämpfe,
die aufrichtig Gläubigen so viel Seelenangst verursachen.
Er ist nicht traurig, denn er hat keine Herzensbuße bei der
Erinnerung an jene Mängel, welche das lebendige Kind Gottes
demütigen. Zweifel und Befürchtungen hat er nicht, denn diese
sind das Moos, das auf dem Glauben wächst, und dieser Gnade
ermangelt er gänzlich. Fehler gegen Heiligkeit, Verlust der
Gemeinschaft, Erfolglosigkeit im Gebet, Gewissensvorwürfe, dies
alles, was den Erwählten Gottes begegnet, kommt ihm nicht nahe;
denn ihm ist das innere, empfindungsfähige Leben fremd, dessen
äußere Zeichen diese sind.
Betrübte Kinder Gottes, werdet nicht ganz entmutigt durch die
gleichmäßige Stimmung und ruhige Sicherheit solcher Menschen;
denn diese werden wahrlich beunruhigt sein, wenn die
Prüfungsstunde kommt. Was euch betrifft, eure fromme Sorge
und heilige Angst sind ein Beweis der Wirklichkeit eures
geistlichen Lebens, und Zeichen der Gnade, welche euch
Trost gewähren sollten. Tote Menschen leiden nicht von dem
Witterungswechsel, und bloße Nachahmungen des Lebens, wie
Gemälde und Statuen, wissen nichts von den Leiden und Schmerzen
lebendiger Menschen. Bemitleidet die, welche nie in Seelennot
sind, und dankt dem Herrn, daß Er euch nicht in eurem
eingebildeten Frieden gelassen hat. Besser, trübes Gold,
als glänzendes Erz zu sein. Denkt ihr nicht so?
(Th.Manton)