Psalmen

Ps 34,8 D.Rappard Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist; wohl dem, der auf ihn traut. Ps. 34,8.

Der Herr ist freundlich! Hundertstimmig tönt dies Wort durch unsere ganze Bibel. Wir hören es so oft, daß wir es fast überhören. Doch nehmt es heute recht zu Ohren und faßt es ins Herz, ihr alle, denen seine Gnadensonne leuchtet! Schmeckt seine Freundlichkeit! Bewegt sie in dankbarem Gemüt und kostet ihre Süßigkeit! - Und seht seine Freundlichkeit, wie sie sich in der Vergangenheit geoffenbart hat, wie sie als eine leuchtende Spur durch euer ganzes Leben sich hindurchzieht!

Aber es gibt etwas noch Köstlicheres, noch Stichhaltigeres als solch seliges Schmecken und Sehen. Es ist das V e r t r a u e n. Der Psalmist, der ein reiches, überwallendes Gefühlsleben kannte, sagt nicht: Wohl dem, der schmeckt und sieht, wie freundlich der Herr ist, sondern: W o h l d e m, d e r a u f i h n traut. - Auf den Herrn trauen, auch wenn sich seine Freundlichkeit scheinbar verhüllt; w i s s e n, daß seine Güte waltet, auch wenn Not und Gefahr auf die Seele drückt; im Glauben festhalten, daß auch der bittere Kelch des Leidens nur heilsame Arznei enthält, das gibt der Seele Kraft und bewahrt das Herz im Frieden. Wohl dem, der im Leben und im Tod auf den Allmächtigen Gott vertraut.

Wenn ich auch gar nichts fühle von Deiner Macht, Du bringst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht.