Ps 32,7
Ch.Spurgeon
"Du bist mein Schirm, du wollest mich vor Gefahr behüten."
Psalm 32,7
Ich sah neulich ein merkwürdiges Bild, das mir den Weg
des Heils durch den Glauben an den Herrn Jesus gut zu
illustrieren schien. Jemand hatte ein Verbrechen begangen,
für das er sterben mußte. Aber damals wurden die Kirchen als
Zufluchtsstätten betrachtet, in denen sich Verbrecher
verbergen und so dem Tod entgehen konnten. Nun seht diesen
Menschen! Er stürmt auf die Kirche zu. Die Wachen verfolgen
ihn mit gezogenen Schwertern und dürsten nach seinem Blut.
Sie folgen ihm bis an die Kirchentür. Er stürzt die Stufen
hinauf, und gerade, als sie im Begriff sind, ihn einzuholen
und an der Schwelle der Kirche in Stücke zu hauen, tritt der
Bischof heraus und ruft, das Kreuz emporhaltend: "Zurück!
Zurück! Befleckt nicht die Schwelle des Gotteshauses mit
Blut! Weicht zurück!" Die grimmigen Soldaten ziehen sich
ehrfürchtig zurück, während sich der arme Flüchtling hinter
den Gewändern des Bischofs verbirgt.
So ist es mit Christus. Der schuldige Sünder flieht zu ihm;
und obwohl ihn die Gerechtigkeit verfolgt, hebt Christus
seine durchbohrten Hände auf und ruft der Gerechtigkeit zu:
"Geht zurück! Ich schütze diesen Sünder. Ich werde ihn
nicht umkommen lassen, denn er setzt sein Vertrauen auf
mich."
Sünder, flieh zu Christus! Je schlechter du bist, um so mehr
ehrst du ihn, wenn du glaubst, daß er sogar dich beschützen
kann. Wenn du eine unbedeutende Krankheit hast und deinem
Arzt sagst: "Ich setze volles Vertrauen in Ihre Fähigkeiten",
so liegt darin noch kein großes Kompliment. Es ist nicht
schwer, einen schlimmen Finger oder leichtes Unwohlsein zu
heilen. Aber wenn du schwer in einer gefährlichen Krankheit
darniederliegst und doch sagst: "Ich suche keinen besseren
Arzt. Ich will keinen anderen Rat als den Ihrigen und
vertraue mich Ihnen mit Freuden an", welche Ehre erweist du
ihm dann dadurch, daß du dein Leben seiner Hand anvertraust.
Tu das gleiche mit Christus! Übergib deine Seele ihm und
seiner Fürsorge!