Psalmen

Ps 24,4 C.H.Spurgeon ,,Der unschuldige Hände hat, und reines Herzens ist; der nicht Lust hat zu loser Lehre, und schwört nicht fälschlich." Ps. 24, 4.

Ein äußerlich geheiligter Wandel ist ein köstliches Zeichen der Begnadigung. Es ist sehr zu fürchten, daß manche Bekenner des Evangeliums die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben derart verkehrt auffassen, daß sie alle guten Werke verachten; wenn sie das tun, dann haben sie ewige Verwerfung zu erwarten am jüngsten Tage. Wenn unsre Hände nicht rein sind, so wollen wir sie im teuren Blut Jesu abwaschen, damit wir reine Hände zu Gott aufheben dürfen, aber ,,unschuldige Hände" genügt nicht, wenn sie nicht verbunden sind mit einem ,,reinen Herzen". Wahre Gottesfurcht ist Herzenssache. Wir können Kelch und Schüssel auswendig waschen, so lange wir wollen, wenn aber das Innere unrein bleibt, so sind mehr als unsre Hände unser wahres Wesen; das eigentliche Leben unsres Wesens liegt in unsrer inwendigen Natur, und daraus folgt, wie unumgänglich nötig unsre inwendige Reinigkeit ist. Die da reines Herzens sind, werden Gott schauen, alle andern sind nur blinde Maulwürfe. Der Mensch, der zum Himmel geboren ist, ,,hat nicht Lust zu loser Lehre." Jeder Mensch hat seine Freuden, durch welche seine Seele erquickt wird; der Weltmensch hat seine Lust an fleischlichen Vergnügungen, welche nichts als leere Eitelkeit sind; aber der Heilige liebt bleibendere und wertvollere Güter; wie Josaphat hat er seine Lust an den Wegen des Herrn. Wer seine Freude an den Trebern hat, gehört zu den Schweinen. Macht dir die Welt Vergnügen? Dann hast du deinen Lohn und dein Teil in diesem Leben; genieße sie recht, denn du hast nichts Besseres mehr zu erwarten. ,,Und schwöret nicht fälschlich." Die Heiligen sind auch Ehrenmänner. Des Christenmenschen Ja und Nein ist sein einziger Eid; aber das ist so gut und sicher, als zwanzig Eide andrer Menschen. Falsches Zeugnis schließt jedermann vom Himmel aus; denn der Lügner wird nicht hineingehen zum Hause Gottes, was er auch tun und bekennen möge. Lieber Freund, schlägt dich unser Schriftwort im Gewissen, oder hoffst du zu den Höhen deines Gottes zu gelangen?