Ps 23,1
C.H.Spurgeon
,,Der Herr ist mein Hirte" Ps 23, 1.
Ist das nicht in der Tat die Sprache der Schafe Christi: ,,Mir
wird nichts mangeln"? - darum nichts mangeln, weil der H e r r
m e i n H i r t e ist? Der Allgenugsame unser Hirt! Nichts
kann zu seiner Fülle etwas hinzufügen, nichts sie vermindern.
Es liegt in diesem kleinen Satz eine überschwengliche Fülle des
Inhalts und ein Reichtum an Frieden, die nur Christi Schäflein
bekannt sind. Der übrige Teil des Psalms legt eigentlich nur
aus, was in diesem ersten Vers enthalten ist: Ruhe, Labung und
Erquickung, sichere Leitung, Frieden im Tod, Triumph über die
Feinde, ein überfließendes Maß von Segnungen; heitere Aussicht
in die Zukunft, ewige Sicherheit im Leben und im Sterben, in
Glück und Unglück, Segen im Geistlichen wie im Leiblichen, für
Zeit und Ewigkeit.
Ch.Spurgeon
"Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln." Psalm
23,1
Wenn der Herr mein Hirte ist, dann wohl mir! Er ist
imstande, für alle meine Bedürfnisse zu sorgen, und an Willen
fehlt es ihm sicher nicht; denn sein Herz ist voller Liebe.
Darum wird mir nichts mangeln. Es wird mir an zeitlichen
Gütern nicht fehlen; denn nährt er nicht die Raben, läßt
er nicht die Lilien auf dem Felde wachsen? Wie könnte er
da sein Kind umkommen lassen?
Aber auch in meinem geistlichen Leben wird mir nichts
mangeln. Ich weiß, daß seine Gnade für mich genügt. Traue
ich auf ihn, so wird er mir zusprechen: "Wie deine Tage, so
sei deine Kraft!" Mag sein, daß ich nicht alles habe, was ich
mir wünsche; aber mangeln wird mir nichts, was mir wirklich
notwendig und heilsam ist. Andere, die vielleicht reicher
und weiser sind als ich, mögen Mangel leiden, aber ich nicht.
David sagt nicht nur: "Mir mangelt nichts", sondern: "Mir
wird nichts mangeln." Mag kommen, was da will; mag eine
Hungersnot das Land verwüsten oder ein Unglück die Städte
zerstören - mir wird nichts mangeln. Das Alter mit seinen
Gebrechen wird daran nichts ändern, ja, ich habe alles und
habe Überfluß - nicht, weil ich einen reichen Geldvorrat auf
der Bank habe; nicht, weil ich soviel Geschicklichkeit
besitze, mein Brot zu erwerben, sondern weil der Herr mein
Hirte ist. Die Gottlosen haben immer Mangel, die Gerechten
nie. Des Sünders Herz ist nie befriedigt; aber die
begnadigte Seele bewohnt den Palast der göttlichen
Zufriedenheit. Der Herr ist mein Hirte.
Diese Gesinnung vertrauensvoller Abhängigkeit von unserem
himmlischen Vater sollen wir pflegen. Er sorgt für mich.
Er hat auf meine Schritte acht und erhält mich. In welcher
Lage ein Gläubiger auch sein mag - er steht immer unter der
Fürsorge des guten Hirten. Das Schaf ist ein Eigentum des
Herrn. Sein Eigentümer hält es wert, denn es ist um einen
teuren Preis erkauft worden. Welch eine wunderbare Sache,
so gewiß wie David zu wissen, daß wir dem Herrn gehören!