Ps 19,11
J.MacArthur
"Sie [Rechtsbestimmungen des Herrn], die köstlicher sind
als Gold, ja, viel gediegenes Gold und süßer als Honig und
Honigseim" (Ps. 19,11).
Du müsstest die Bibel höher bewerten als alle irdischen
Schätze.
Ich habe einen Freund, der eine wunderschöne Sammlung
kostbarer Bibeln besitzt. Am meisten gefällt mir ein ganz
früher Druck aus dem sechzehnten Jahrhundert aus England.
Als ich sie das erstemal in Händen hielt, bemerkte ich
gleich, dass das obere Drittel aller Seiten ganz mit
schwarzen Flecken bedeckt ist. Ich war tief erschüttert,
als ich erfuhr, dass diese von dem Blut des damaligen
Besitzers stammten.
Mein Freund erklärte mir, dass damals Maria die Blutige in
England regierte. Sie hatte Freude daran, die Protestanten
zu quälen und so viele wie möglich zu ermorden. Ihre
Soldaten hatten eine Reihe schrecklicher Methoden, ihre
Opfer umzubringen; zum Schluss tauchten sie dann deren
Bibel in das vergossene Blut. Einige dieser Bibeln sind
erhalten geblieben und als Märtyrerbibeln bekannt geworden.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben bestätigt, dass es
sich bei den dunklen Flecken auf der Bibel meines Freundes
tatsächlich um Menschenblut handelt.
Diese Bibel war vom fleißigen Gebrauch sehr abgenutzt und auf
manchen Seiten finden sich Wasserflecken - vielleicht von
Tränen? Offensichtlich war sie jemandes wichtigster Besitz;
das Blut ist der Beweis dafür.
Psalm 19,11 spricht solchen Leuten aus dem Herzen, indem dort
die Kostbarkeit des Wortes Gottes gepriesen wird. Für David
war es mehr wert als das beste Gold und der reinste Honig.
Darüber nachzudenken bedeutete ihm mehr als die wertvollsten
und angenehmsten Dinge des natürlichen Lebens. Er wusste
um die Fähigkeit der Schrift, allen geistlichen Hunger
zu stillen.
Obwohl das Wort Gottes so kostbar ist, nehmen viele Christen
es für selbstverständlich und werden in ihrem Bibellesen
träge. Einige leben jahrelang dahin, ohne neue Einsichten
aus der Bibel zu gewinnen.
Vielleicht kennst du einen, dem das so geht. Wenn ja, dann
bitte den Herrn um Weisheit, ihn freundlich zu treuerem
Umgang mit Gottes Wort anzuregen. Achte aber darauf,
inzwischen nicht selbst gleichgültig zu werden.