Ps 11,7
W.MacDonald
»Denn gerecht ist der Herr. Gerechte Taten liebt er.«
Psalm 11,7
Der Herr selbst ist gerecht und möchte, daß die Seinen
gerechte Taten vollbringen. Er freut sich, wenn die
Gläubigen instinktiv Entscheidungen treffen, die mit
göttlichen und moralischen Grundsätzen übereinstimmen. Doch
das ist in einer Welt wie der unseren nicht immer leicht.
Wir stehen in ständiger Versuchung, auf moralischem und
ethischem Gebiet Kompromisse einzugehen. Manche Versuchungen
sind ganz plump und offen, andere eher heimtückisch. Wir
brauchen Unterscheidungsvermögen und Rückgrat, den schmalen,
geraden Weg zu gehen.
Es ist unmöglich, hier einen Katalog sämtlicher
Problembereiche zu präsentieren, aber eine Liste mit
Beispielen kann vielleicht eine Basis für künftige
Entscheidungen schaffen.
Schmiergelder und Bestechung sind Spielarten der
Ungerechtigkeit. Ebenso sind es Geschenke für einen
Einkäufer, um dadurch sein Urteil zu beeinflussen. Es ist
falsch, nicht genügend gedeckte Schecks auszustellen (in der
Hoffnung, wieder genügend auf dem Konto zu haben, wenn sie
eingelöst werden)... Es ist illegal, eine Warensendung mit
einem beigelegten Schriftstück zu verschicken und das
zusätzliche Porto für den Brief nicht zu bezahlen... Eine
Form von Betrug ist es, einem Anrufer zu antworten, der Chef
sei nicht da, obwohl er in Wirklichkeit nebenan im Büro
sitzt... Jeder Mißbrauch der Zeit oder des Kontos der
Firma für Erledigungen oder Ausgaben, die nichts mit dem
Geschäft zu tun haben... Und dann ist da natürlich die
weitverbreitete Praxis, Einkommensteuererklärungen zu
fälschen, indem man entweder das Einkommen zu niedrig angibt
oder durch falsche Quittungen seine Ausgaben aufbläht... Die
Fälle von Versicherungsbetrug haben inzwischen die Ausmaße
einer Epidemie erreicht... Terminüberschreitungen und
minderwertige Arbeitsqualität sind verkehrt... Und einer der
vielleicht häufigsten Mißstände ist die unerlaubte Verwendung
der Zeit des Arbeitgebers zur Erledigung persönlicher
Geschäfte. Es ist nicht richtig, für Verwandte und Bekannte
einzustehen, wenn sie eindeutig im Unrecht sind. Das ist
fehlgeleitete Liebe und falsche Solidarität. Wir dienen der
Sache der Gerechtigkeit, wenn wir für die Wahrheit gegen die
Sünde aufstehen, gleichgültig, wer der Schuldige ist. Ebenso
ist es falsch, für eine ausgeschlossene Person Partei zu
ergreifen aufgrund der sentimentalen Auffassung, daß der
Betreffende Liebe und Verständnis braucht. Das führt
lediglich dazu, daß in der Gemeinde Spaltung entsteht und der
Ausgeschlossene sich in seiner Bosheit weiter verhärtet.
Schließlich ist es niemals richtig, wenn jemand die Schuld
für etwas auf sich nimmt, das er gar nicht getan hat. Es
gibt manche friedliebende Seelen, die bereit sind, die
Verantwortung auf sich zu nehmen, wenn der Schuldige sich
weigert, sich zu stellen und zu bekennen. Frieden kann nicht
dadurch erreicht werden, daß wir die Wahrheit opfern.
Nur Mut, Bruder! Strauchle nicht, Wenn auch dein Pfad dunkel
ist wie die Nacht; Es gibt einen Stern, der den Demütigen
leitet: »Vertraue auf Gott, und übe Gerechtigkeit.«