Hi 42,2
W.MacDonald
»Ich weiß, daß du alles vermagst, und kein Vorhaben dir
verwehrt werden kann.« Hiob 42,2
Keine Absicht Gottes kann verhindert werden. Der Mensch hat
seine Gottlosigkeit, aber Gott geht Seinen Weg. Der Mensch
hat vielleicht viel zu sagen, aber Gott hat das letzte Wort.
Salomo erinnert uns, daß »da keine Weisheit und keine
Einsicht und kein Rat gegenüber dem Herrn ist« (Sprüche
21,30). Und Jeremia bezeugt, daß »sich die Gedanken des
Herrn erfüllen« (Jeremia 51,29).
Die Brüder Josephs hatten beschlossen, ihn loszuwerden,
indem sie ihn an eine Gruppe von Midianitern verkauften.
Aber alles, was sie dadurch bewerkstelligten, war nur die
Erfüllung des Willens Gottes. Die Midianiter sorgten für die
kostenlose Reise Josephs nach Ägypten, wo er zum Vizekönig
aufstieg und der Retter Seines Volkes wurde.
Als der Blindgeborene das Augenlicht empfing und an den Herrn
gläubig wurde, schlossen ihn die Juden von der Synagoge aus.
War das ein großer Sieg für sie? Nein, denn der Herr Jesus
hätte ihn ohnehin herausgeführt, weil der Gute Hirte »seine
eigenen Schafe mit Namen ruft und sie herausführt« (Johannes
10,3). So ersparten sie dem Herrn lediglich die Mühe, das
Selbst zu tun.
Die Gottlosigkeit der Menschen erreichte ihren absoluten
Gipfelpunkt, als sie den Herrn Jesus nahmen und zu Tode
brachten, indem sie Ihn an ein Kreuz nagelten. Aber Petrus
erklärte ihnen, daß Er übergeben worden war »nach dem
bestimmten Ratschluß und nach Vorkenntnis Gottes«
(Apostelgeschichte 2,23). Gott übertrumpfte das ungeheure
Verbrechen der Menschen, indem Er Christus zum Herrn und
Heiland erhöhte.
Donald Grey Barnhouse (1895-1960, amerikanischer Pastor,
Radioprediger und Bibellehrer) erzählte die Geschichte eines
reichen Grundbesitzers, der schöne Bäume auf seinem Landgut
hatte. »Aber er hatte einen bitteren Feind, welcher sagte:
'Ich werde einen seiner Bäume fällen, das wird ihm wehtun.'
Im Dunkel der Nacht stieg der Feind über den Zaun, ging zum
schönsten Baum und machte sich mit Sägen und Äxten ans Werk.
Im ersten Morgenlicht sah er in der Ferne zwei Männer über
den Hügel auf ihn zureiten, und erkannte einen von ihnen als
den Gutsbesitzer. Hastig stieß er die Keile heraus und ließ
den Baum fallen, aber einer der Äste erfaßte und nagelte ihn
am Boden fest, so daß er an der schweren Verletzung starb.
Vor seinem Tod schrie er: 'Ha, ich habe deinen schönen Baum
gefällt.' Aber der Gutsbesitzer blickte ihn mitleidig an
und sagte: 'Hier habe ich den Architekten mitgebracht. Wir
planen den Bau eines Hauses, und es war notwendig, einen Baum
zu fällen, um dafür den nötigen Platz zu schaffen; es ist
aber genau der Baum, an dem du die ganze Nacht gearbeitet
hast '«