Est 5,1
C.H.Spurgeon
Esther geht zum König hinein.
"Die Königin Esther wollte zum König hineingehen, selbst wenn
kein goldenes Zepter gegen sie ausgereckt würde; so, Gläubiger,
wage dich vor Gott, wenn du kein Lächeln und kein Licht von
seinem Angesicht hast. Vertraue auf einen sich zurückziehenden
Gott."
Ein gutes Kind glaubt an die Liebe seines Vaters, selbst wenn
der Vater zornig ist. Wir glauben an die Sonne, wenn sie hinter
der Wolke ist, und sollen wir nicht an Gott glauben, wenn Er
sich verbirgt? Wenn die Gnadentür verschlossen ist, dann ist
die Zeit zum Anklopfen. Wenn der Segen verloren scheint, dann
ist es Zeit zum Suchen; und wenn Güter versagt zu werden
scheinen, dann ist die Stunde da für ungestümes Bitten. Wenn
wir viele Nicht-Erhörungen gehabt, so sollten wir um so ernster
im Gebet sein, damit das Hindernis entfernt werde. Esther wurde
ihre Bitte gewährt, obgleich sie ging, ohne gerufen zu sein,
und noch mehr würden wir Erhörung erlangen, wenn wir kühn zu
dem König der Könige kommen, der keinen aufrichtig Bittenden
je unerhört entließ. Wenn wir auch wüßten, die schlimmste Zeit
fürs Gebet sei gekommen, so sollten wir dennoch beten.
Komm', meine Seele, begib dich in dein Kämmerlein und
suche des Königs Angesicht, denn du hast es sehr nötig.
(Th.Manton)