2Chr 25,8
S.Keller
2. Chron. 25, 8: «Denn bei Gott stehet die Kraft, zu helfen
und fallen zu lassen.»
Unsere Versprechungen sind Wind; ein Narr, wer sich auf
Menschen verläßt, und wer sich auf sein eigen Herz verläßt,
ist betrogen. Es ist keine andere Aussicht auf Rettung aus
der Versuchung, auf Bewährung in der Anfechtung, als daß wir
unser Antlitz zu Gott kehren und unsere ganze Hoffnung auf
ihn setzen. Bei ihm steht die Kraft. Will er sie zu unseren
Gunsten einsetzen, wird sie uns halten, heben, tragen, und
der Sieg gegen übermächtige Feinde wird uns sicher sein.
Will er seine Kraft gegen uns wirken lassen, werden wir in
den merkwürdigsten Zufällen Mißgeschick haben, und alle
eigene Mühe rettet uns nicht vor dem Fall. Darum schauen wir
auf Gott und bitten ihn um Gnade und Erbarmen. Da neigt sich
sein Sohn zu uns und verrät uns sein Geheimnis: Er selbst,
der Vater, hat euch lieb! und wenn ihr mir glaubet und mir
gehorcht, kann ich es euch in des Vaters Namen als süßen
Trost in die Seele legen: Ihr seid in seiner Hand, und
niemand soll euch aus seiner Hand reißen. Er will euch
bewahren vor dem Fall. Bleibet in ihm, so wird die Kraft
aus der Höhe für euch aufgeboten, und ihr braucht nicht
der Versuchung zu erliegen.
Herr Jesu, vertritt uns beim Vater und verbirg uns in deiner
Gerechtigkeit wie in einer sicheren Festung. Stärke uns den
Glauben an des Vaters Liebe und wende seine Kraft uns zu, daß
wir durch Gottes Macht bewahrt werden zur Seligkeit.