2Chr 15,8
C.Eichhorn
Durchgreifende Reinigung (II)
Und Asa erneuerte den Altar des Herrn. Auch setzte Asa
Maacha, seine Mutter, ab, daß sie nicht mehr Herrin war.
2. Chron. 15, 8.16
Der Altar Jehovas war infolge des götzendienerischen Treibens
verwahrlost und in Verfall geraten. Unser Herz soll ein
Altar des Herrn sein, ist aber durch die Sünde entweiht
worden. Auf dem Altar des Herzens sollte heiliges Feuer
brennen. Stattdessen wird es durch das Feuer der unreinen
Lust zu einem ausgebrannten Krater. Durch das Opfer des
Herrn Jesu werden wir wieder zum Tempel Gottes und unsere
Herzen zum Altar geweiht. Dazu wollen wir uns mit Ernst
hergeben.
Es war der schwerste Schritt für Asa, die eigene Mutter
abzusetzen. Er schnitt sich damit ins eigene Fleisch. Als
Königin-Mutter nahm sie eine einflußreiche Ehrenstellung ein.
Leider war auch sie götzendienerisch. Nun wurde ihr von
ihrem eigenen Sohn das Handwerk gelegt, und ihre Greuelbilder
wurden vernichtet.
Gewiß ist das dem Sohn bitter schwer geworden. Es ist hart,
gegen die nächsten Blutsverwandtem die Wahrheit zu behaupten
und keinen Schritt nachzugeben. Nicht wenige scheitern an
dieser Klippe. Sie dringen nicht ganz durch, weil sie es mit
den Angehörigen nicht verderben wollen. Der Erzvater Jakob
duldete in falscher Nachsicht das götzendienerische Wesen
seiner Lieblingsfrau Rahel. Er schritt erst ein, als er von
oben kräftig gemahnt wurde (1. Mose 35).
Oft kann man die Wahrnehmung machen, wie Eltern, besonders
aber Mütter, durch falsche Nachgiebigkeit gegenüber den
Kindern selbst allmählich im Innern zurückgehen. Man will
die Liebe der Kinder nicht verscherzen, sie nicht abstoßen.
So sieht man dann durch die Finger und duldet manches,
wogegen man ernstlich auftreten sollte. Die Kinder nehmen
die Eltern ins Schlepptau. Gott rechnet es hoch an, wenn
einer von seinem Vater und Mutter spricht: "Ich sehe sie
nicht", und von seinem Bruder: "Ich kenne ihn nicht", und von
seinem Kind: "Ich sehe es nicht" (5. Mose 33, 9). Den
Kindern entsteht durch schwächliche Nachsicht wahrlich kein
Nutzen, sondern nur Schaden.
Selig, wer den Standpunkt der Wahrheit unerschütterlich
festhält und durchsetzt (Gal. 2, 5), auch auf die Gefahr
hin, daß für den Augenblick eine Entfremdung eintritt! Es
ist besser, eine Weile alles verspielen und zuletzt doch
gewinnen. Als Asa die eigene Mutter absetzte, blutete sein
Herz, und der Mutter tat es sicher sehr weh. Aber es war der
einzige Weg, sie zur Einsicht zu bringen, wenn sie überhaupt
dazu noch fähig war. Es liegt ein großer Segen auf
unentwegter Entschiedenheit. Was man für den Augenblick
verliert, wird für die Ewigkeit gewonnen.