2. Könige

2Kö 21,1 A.Christlieb Eine dreifache Fürbitte 2. Könige 21

Wenn wir den gottlosen Manasse und sein Treiben in diesem Kapitel anschauen, so kann uns dieser Anblick eine dreifache Fürbitte aufs Herz legen.

1. Laßt uns beten für die Häuser der Gläubigen!

Wir sehen hier die Tatsache, daß der Sohn des frommen Hiskia auf solche Abwege gerät, daß er der schrecklichste Verführer seines Volkes wird (V. 9). Wie furchtbar ist das! Wir nehmen manchmal fast selbstverständlich an, daß die Söhne gesegneter Gottesmänner auch auf gute Wege kommen. Das ist durchaus nicht immer der Fall. Der Feind legt es oft zweifach auf die Familien gesegneter Männer an, um sie in Schande zu bringen. Bei Hiskias Haus gelang ihm das. Wachet für die Kinder der Gläubigen!

2. Laßt uns beten für die Regenten der Völker!

Welch ein unermeßlicher Segen war der fromme König Hiskia für ganz Israel! Seine Gebete und sein Gottvertrauen schützten das Land mehr als große Heere. Welch ein Umschwung trat aber ein, als sein Nachfolger zur Regierung kam! Jetzt nahm auf einmal die Gottlosigkeit überhand und verwüstete das Land. Wie mancher mag nun gedacht haben: »Hätte ich das Gute mehr anerkannt, das wir zu Hiskias Zeiten genossen haben, und mehr für unseren Königsthron gebetet, daß die Furcht Gottes darauf wohnen möchte!« Jetzt sah man mit Entsetzen den traurigen Umschwung.

3. Laßt uns Fürbitte tun für unsere »Tempel«!

Was erlebt Juda zu Manasses Zeiten? Der heilige, kostbare Tempel zu Jerusalem, die Stätte des Gebetes und des Opfers, der Mittelpunkt des Gottesvolkes, wurde ein Schauplatz der Sünde und des Götzendienstes. Mitten im Tempel richtete Manasse Baalsaltäre und Ascherabilder auf, so daß fromme Israeliten ihren Angehörigen damals vom Besuch des Tempels nur abraten konnten. Welch traurige Tatsache ist es, daß ein unter Gottes Leiten erbautes Gotteshaus, das durch die Gaben frommer Leute gegründet wurde, zu einer Stätte wurde, wo man den Abfall von Gott lehrte! Ist es nicht mit manchen christlichen Kirchen und Versammlungen auch schon so gegangen? Laßt uns beten für die Plätze, wo Gottes Wort gelehrt wird, daß sie Segensstätten bleiben und nicht in das Gegenteil verwandelt werden möchten!