1Kö 21,23
A.Christlieb
Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels.
1. Könige 21, 23
,,Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und
nehmen ein Ende mit Schrecken." Dieses Asaphwort (Ps. 73,
19) paßt auf das Ende der Isebel. Wir treten im Geiste hin
zu dem Königspalast in Jesreel. An der Mauer des Palastes
liegen einige Knochen. Es sind Schädel und Gebeine der
Königin Isebel, die soeben dort zum Fenster hinausgeworfen
worden ist. Diese Gebeine reden eine eindringliche Sprache.
Sie wollen uns drei Lehren unauslöschlich einprägen: 1. Wie
eitel und vergänglich ist doch alle Schönheit des Fleisches!
Eben sah man noch im Fenster des Palastes eine stolze Frau
mit geschminktem Angesicht und diademgeschmücktem Haupt.
Jahrelang war sie die einflußreichste Person im Land gewesen.
Jetzt sind nur noch diese wenigen, von Hunden abgenagten
Knochen von ihr übriggeblieben. So vergeht die Herrlichkeit
des Fleisches oft schnell. 2. Wie weiß doch Gott alles
Leid, das seinen Knechten widerfährt, zur rechten Stunde zu
rächen. Die vorübergehenden Bürger wußten, daß es die
Gebeine jener furchtbaren Feindin des Propheten Elias waren,
des Weibes, das diesem frommen Gottesknecht so viel Leid
bereitet hatte. Wie war diese Isebel der Arbeit des
Propheten im Weg gewesen! Elias hatte sich selber nie
gerächt. Aber sein Seufzer war zu Gott gedrungen. Nun hatte
Gottes Stunde geschlagen. Die Feindin Elias hatte einen
elenden Tod gefunden. Ihre Gebeine vor den Mauern ihres
Palastes erinnern an das Wort Römer 12, 19: ,,Die Rache ist
mein, ich will vergelten, spricht der Herr." Das soll uns Mut
machen, wenn Bösewichter einem Gottesmann Seufzer auspressen.
3. Die Feinde Gottes müssen zuletzt wider ihren Willen
Gottes Wort bekräftigen. Elias hatte gesagt: ,,Die Hunde
sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels." Buchstäblich
war es geschehen. Isebel mußte im Tod dem Worte Gottes
Geltung verschaffen, das sie bei Lebzeiten verachtet hatte.