1Kö 19,1
A.Christlieb
Ahab sagte Isebel alles an. I s e b e l sandte Boten: Die
Götter tun mir dies und das, wo ich nicht morgen um diese
Zeit deine Seele erwürge! 1. Könige 19, 1-4
Wie bedeutsam ist doch das Verhalten der Menschen bei
göttlichen Segnungen! Ahab hat auf dem Karmel Wundertaten
des lebendigen Gottes erlebt. Der Prophet Gottes hat sich
freundlich zu ihm gestellt. Gott selber hat in seiner Güte
die Strafe gewandelt in überströmenden Segen. Ahab hätte
sich noch eine Weile in der Nähe des Elia aufhalten und sich
dem Einfluß des Geistes Gottes öffnen sollen. Stattdessen
entzieht er sich diesem Einfluß, wendet dem Propheten den
Rücken und eilt zu seiner gottlosen Frau. Er berichtet ihr
über das Erleben auf dem Karmel, tut das aber so, daß er
nicht seine Frau für den Glauben an Gott zu gewinnen sucht,
sondern sich sogleich dem verderblichen Einfluß seiner
ruchlosen Gemahlin wieder hingibt. An Ahab kann man sehen,
wie man einen von Gott geschenkten Segen sogleich w i e d e r
v e r l i e r e n kann. Möchte uns das zur Warnung dienen!
- Viel schlimmer noch ist die Stellung, die Isebel einnimmt.
Ihr Gewissen mußte bis ins Innerste getroffen sein durch die
Schilderung der Gottestat auf dem Karmel. Die Allmacht
Gottes war ihr ebenso überwältigend vor die Sinne gestellt,
wie die Ohnmacht des Götzen Baal. Wenn je, dann hatte jetzt
die Stunde der Umkehr für sie geschlagen. Isebel aber zeigt,
wie man sich bewußt g e g e n g ö t t l i c h e S e g -
n u n g e n v e r s c h l i e ß e n kann. Wut und Ingrimm
erfüllten ihr Herz. Der Gnadentag endete bei Isebel mit
höllischem Haß gegen Elia. Weh dem, der bei solchem Erleben
gottlos bleibt! Man kann die Auferweckung des Lazarus erleben
und dann ratschlagen, wie man Jesus töten könne! Man kann
Pfingsten erleben und die Apostel verspotten. Gott bewahre
uns vor solcher Stellung.