1Kö 4,1
A.Christlieb
Also war Salomo König über ganz Israel. 1. Könige 4, 1
Unser Textkapitel weist drei Vorzüge der Königsherrschaft
Salomos auf, die sich in vollendeter Weise wiederfinden im
Reiche Jesu Christi. - In Salomos Reich herrschte Ordnung!
Zu Ende war die Willkürherrschaft, von der es Richter 21,
Vers 25 heißt: ,,Zu der Zeit war kein König in Israel und ein
jeglicher tat, was recht war in seinen Augen." Fest geordnet
waren jetzt alle Dienste im Lande. Der König Salomo hatte
Fürsten, Beamte und Priester berufen. Niemand konnte sich
nach Willkür eine Tätigkeit aussuchen oder in ein fremdes Amt
eingreifen. Mit fester Hand regierte Salomo das ganze Reich.
- Im Reiche Jesu Christi ist die Ordnung noch wunderbarer.
Die Seinen werden verglichen mit einem Leib, an dem jedes
Glied die vom Schöpfer ihm verordnete Tätigkeit ausübt: ein
lebendiger Organismus, der einmal in vollendeter Kraft und
Herrlichkeit offenbar wird. - In Salomos Reich herrschte
auch Freude. Vers 20 lesen wir: ,,Juda aber und Israel waren
fröhlich." Wohl 300 Jahre lang hatte Israel die Unruhen
kriegerischer Zeiten durchleiden müssen. Salomo war der
erste König, unter dessen Regierung das Land die Wohltat
eines langen, ungestörten Friedens genießen durfte. Im Blick
darauf heißt es: ,,Juda aber und Israel waren fröhlich." Das
gilt im vollendeten Maße von der Herrschaft Jesu Christi, wie
Römer 14, 17 sagt: ,,Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit,
Friede und Freude im Heiligen Geiste." Wohl müssen wir
durch viel Trübsal ins Reich Gottes gehen, aber die Freude
der wahren Jesusjünger ist so tief, daß ein Paulus mit
zergeißeltem Rücken, im Stock liegend, einen schallenden
Lobgesang singen konnte! (Apg. 16, 25) - So herrlich, aber
auch endlich, die Sicherheit in Salomos Tagen war, als jeder
unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnte (1. Kön. 5,
5), weder Salomo noch seine Untertanen kannten die
Geborgenheit des Dieners Jesu Christi, der (Röm. 8, 33)
ausrief: ,,Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen?
Wer will verdammen?"