2. Samuel

2Sam 19,1 W.MacDonald »Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wäre ich doch an deiner Statt gestorben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!« 2. Samuel 18,33

Ob Absalom nun errettet war oder nicht, so spiegelt die Wehklage seines Vaters doch eindringlich den Schmerz vieler Gläubiger wider, die den Tod eines unerretteten Verwandten beklagen, für den sie schon jahrelang gebetet haben. Gibt es in einer solchen Situation »Balsam in Gilead« (Jeremia 8,22)? Welche Haltung sollten wir nach der Schrift einnehmen? Nun, erstens können wir nicht immer sicher sein, daß jemand wirklich ohne Christus gestorben ist. Wir haben vom Zeugnis eines Mannes gehört, der vom Pferd geworfen wurde und in diesem Augenblick Christus annahm: »Zwischen Steigbügel und Erdboden hat er Gnade gesucht und Gnade gefunden.« Ein anderer Mann rutschte auf dem Fallreep aus und bekehrte sich, ehe er auf dem Wasser aufschlug. Wenn einer von beiden bei diesen Unfällen gestorben wäre, hätte niemand gewußt, daß sie im Glauben gestorben wären.

Wir glauben, daß ein Mensch auch im Koma gerettet werden kann. Medizinische Autoritäten sagen, daß man im Koma oft hören und verstehen kann, was im Zimmer gesagt wird, auch wenn man selber nicht sprechen kann. Wenn man hören und verstehen kann, warum kann man dann nicht den Herrn Jesus in einem definitiven Glaubensakt annehmen? Aber nehmen wir einmal das Schlimmste an. Nehmen wir an, daß der Betreffende tatsächlich in unerrettetem Zustand gestorben ist. Wie sollte dann unsere Haltung aussehen? Wir sollten uns ganz klar auf die Seite Gottes stellen, gegen unser eigenes Fleisch und Blut. Es ist nicht Gottes Schuld, wenn jemand in seinen Sünden stirbt. Gott hat mit unermeßlichen Kosten einen Weg geschaffen, wodurch Menschen von ihren Sünden errettet werden können. Seine Errettung ist eine freie Gabe, ganz unabhängig von Verdienst oder Schuldigkeit. Wenn Menschen die Gabe des ewigen Lebens ablehnen, was kann Gott dann noch tun? Er kann den Himmel gewiß nicht mit Menschen bevölkern, die gar nicht dort sein wollen, denn dann wäre es nicht mehr der Himmel.

Wenn also eines unserer Lieben ohne Hoffnung in die Ewigkeit geht, dann können wir nur den Schmerz und das Herzeleid des Sohnes Gottes teilen, der über Jerusalem weinte: »Ich wollte... aber ihr habt nicht gewollt« (Matthäus 23,27).

Wir wissen, daß der Richter der ganzen Erde Recht üben wird (s. 1. Mose 18,25). Er wird also durch die Verdammung der Verlorenen ebensosehr gerechtfertigt wie durch die Errettung bußfertiger Sünder.