2. Samuel

2Sam 12,23 C.H.Spurgeon ,,Ich werde wohl zu ihm fahren, aber es kommt nicht wieder zu mir zurück." 2. Sam. 12, 23.

Vielleicht hat mancher zu der einen oder andern Zeit über dem kleinen Sarg des geliebten Kindes heiße Tränen weinen müssen; und es mag sein, daß ihm durch diesen Gegenstand Trost dargebracht wird. Jede Mutter und jeder Vater sollte die Versicherung in sich aufnehmen, daß es ihrem Kind wohl geht, wenn Gott euch dasselbe in seinem Säuglingsalter genommen hat. Ihr hörtet von ihm nie eine Erklärung seines Glaubens, es war nicht imstande, eine solche abzulegen; es war nicht in den Herrn Jesum Christum getauft, nicht mit Ihm in der Taufe begraben; es war nicht imstande, den ,,Bund eines guten Gewissens mit Gott" zu schließen, und dessenungeachtet könnt ihr dessen gewiß sein, daß es dem Kinde wohl geht, wohl in einem höheren und besseren Sinn, als es euch selbst wohl geht, wohl ohne Beschränkung, wohl ohne Ausnahme und unendlich wohl für alle Ewigkeit. In der Heiligen Schrift finden wir einige gelegentliche Dinge, die auch ein wenig Licht auf die Seligkeit früh gestorbener Kinder werfen dürfen.

Unser Kapitel zeigt uns den Fall Davids. Sein Kind von der Bath-Seba sollte als Bestrafung der Sünde seines Vaters sterben. David betete und fastete und trauerte sehr; endlich sagte man ihm, daß das Kind gestorben sei. Er fastete nicht mehr, sagte aber: ,,Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir." Wohin erwartete denn David zu gehen? Gewiß doch in den Himmel. Demnach mußte er sein Kind dort wissen, denn er sagte: ,,Ich werde wohl zu ihm fahren." Ich höre ihn das nicht bei Absaloms Tod sagen. Er hatte für den rebellischen Sohn keine Hoffnung. Bei diesem Kind sagte er aber nicht: ,,Mein Sohn, wollte Gott, ich wäre an deiner Statt gestorben!" Nein, er konnte diesen Säugling in vollem Vertrauen entlassen; denn er sagte: ,,Ich werde zu ihm gehen." ,,Ich weiß," mochte er sagen, ,,daß Er mir einen Bund gesetzt hat, der ewig ist, und wenn ich durch das Tal des Todesschattens wandern muß, so fürchte ich kein Unglück, denn Er ist bei mir; ich werde zu meinem Kinde gehen, und im Himmel werden wir wieder vereinigt werden."