2Sam 12,12
C.H.Spurgeon
Denn du hast es heimlich getan; ich aber will dies tun vor
dem ganzen Israel. 2 Sam. 12, 12.
Verborgene Sünden verursachen fieberhafte Augen und schlaflose
Nächte, bis die Menschen ihr Gewissen ausbrennen und in
Wahrheit für den Abgrund reif werden. Der Heuchler hat sein
hartes Spiel, denn er ist wie Ein Betrüger gegen viele
Beobachter; und gewiß, dies ist ein elender Handel, der
zuletzt unfehlbar Bankrott macht.
O! ihr, die ihr gesündigt habt, ohne entdeckt zu werden, seid
versichert, eure Sünde wird euch ausfindig machen; und bedenkt,
daß sie euch finden wird, über kurz oder lang. Die Sünde, wie
der Mord, kommt an's Tageslicht, manche verraten sich selbst
in ihren Träumen. Gott hat oft das Gewissen der Menschen so
angegriffen, daß sie kommen und ihre Sünden bekennen mußten.
Verborgener Sünder! Wenn du einen Vorschmack der Verdammnis
auf Erden haben willst, so fahre in deinen verborgenen Sünden
fort; denn niemand ist elender als ein verborgener Sünder, der
daneben einen christlichen Charakter behaupten will. Der Hirsch
dort, der von wütenden Hunden verfolgt wird, ist glücklicher
als der Mensch, der in der Falle des Vogelstellers gefangen
wird und sich abmüht zu entfliehen, ist glücklicher als der
Mann, der ein Gewebe von Täuschung um sich her webt und es
täglich dicker und stärker macht durch das Bestreben, davon los
zu werden. O! das Elend verborgener Sünden! Wahrlich, wir haben
Ursache, auch stets zu beten: "Reinige mich von verborgenen
Sünden."