1Sam 1,10
J.Kroeker
Von der Macht des Gebetes.
"Und sie war von Herzen betrübt und betete zum Herrn und
weinte sehr. Und gelobte ein Gelübde und sprach: Herr
Zebaoth, wirst Du deiner Magd Elend ansehen und an mich
gedenken, und deiner Magd nicht vergessen, und wirst deiner
Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem Herrn geben sein
Leben lang, und soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen."
1.Sam. 1,10-11.
Seelen, die in ihrem inneren Schmerz über die geistliche
Unfruchtbarkeit ihres Lebens erst weinen können, werden eines
Tages fähig sein, ihrem Volk eine Glaubensfrucht zu schenken,
die Leben bedeutet für viele. Denn das ist gewiss, hätten
wir mehr Kinder Gottes, die über ihr unfruchtbares Leben wie
eine Hanna weinen könnten, unser Auge würde im Reiche Gottes
mehr solche Früchte sehen, die ihrem Wesen nach einem Samuel
gleichen. Unser Errettetsein, unser Geliebtwerden,
unsere reiche Gemeinschaft in Gottesdiensten und auf
Glaubenskonferenzen mit so vielen Heiligen, unsere
Glaubensverbindung mit Christo, dem Haupte der Gemeinde, -
ist uns nicht alles vom Herrn zu dem Zweck gegeben worden,
dass auch durch unser Leben eine wirklich geistliche und
bleibende Frucht gewirkt werde für Gott? Das empfangende
Leben ist berufen, zum fruchtbringenden zu werden.
Hannas Kummer wurde zum Gebet. Als sie wieder mit ihrem
Manne zum Hause Gottes hinaufgezogen war, da beugte sie sich
daselbst vor dem Herrn und schüttete vor Ihm ihr ganzes Herz
aus. Sie legte den Schmerz ihrer Seele nieder zu den Füßen
Gottes und erflehte vom Herrn einen Sohn. Sie erflehte sich
denselben jedoch nicht, um ihn selbst zu besitzen, sondern
gelobte, dass die Frucht ihres Leibes dem Herrn gehören
solle.
Das war der Weg, auf dem das Leben Hannas fruchtbar wurde für
ihr Volk. Es ist auch der Weg für unser Leben. Hat Gott uns
durch seinen Geist die Unfruchtbarkeit unseres geistlichen
Lebens zeigen können, beugt es uns und können wir es nicht
mehr ertragen, ohne Frucht für die Ewigkeit durchs Leben zu
gehen, dann lasset uns mit diesem Schmerz direkt zu Gott
gehen! Auch unser Kummer werde zu einem Gebet um einen
bestimmten Segen! Nicht für uns soll die erbetene Frucht
sein, sondern für Gott, damit sie ein Segen werde für sein
Volk.
Hanna empfing den Samuel und erlebte die Macht des Gebets.
Es war jedoch nie das Gebet an sich, das Macht hatte. Das
Gebet auch des Glaubens ist an sich so ohnmächtig wie wir
selbst. Aber ist unser Gebet eine Hingabe an Gott, aufgrund
derer Gott handelnd in unser Leben eingreifen kann, dann
äußert sich die Macht Gottes auch in unserem Gebet.