Richter

Ri 15,19 A.Christlieb Der Brunnen heißt noch heutigentags: des Anrufers Brunnen, der zu Lehi ist. Richter 15, 19

Der Kampf gegen die 1000 Philister hatte Simsons Kraft erschöpft. Ein brennender Durst plagte ihn. Er sank zu Boden und betete: ,,Du hast Heil gegeben, nun muß ich Durstes sterben." Da spaltete Gott eine Höhlung. Eine Quelle sprudelte hervor. Simson trank und lebte wieder auf. Brunnen des Anrufers heißt diese Quelle bis auf den heutigen Tag. - Es gibt dürre Orte, an denen man verschmachtend am Boden liegt. Wird man aber zum Anrufer, dann kann solche Durststelle zum Brunnen werden. Oberlin kam ins Steintal. Wie jämmerlich sah es da aus: Alles dürr, wie bei Lehi. Aber Oberlin war ein Anrufer, und Gott schuf Quellen. Das Steintal wurde nach und nach ein Garten Gottes. - Niemand sollte verzagen, wenn ihm sterbenselend zumute ist. Gott leitet manchmal die Wunder seiner Hilfe ein, indem er uns in jämmerliches Elend versetzt. Er will, daß wir schreien lernen. Wandle nur dein brennend heißes Verlangen in Anrufung Gottes, in flehendes Schreien: ,,Du hast Heil gegeben, nun muß ich vor Durst sterben!" Es wird auch bei dir heißen: ,,Da spaltete Gott die Höhlung, daß Wasser herausging." - Ein einziger Anrufer kann für eine ganz öde Gegend Belebung durch Gott erlangen. Fast immer geht es dabei durch hoffnungslose Nöte. Nie mag es dem Simson so jämmerlich zumute gewesen sein, als damals bei Lehi. An keiner Stelle mag man aber auch so dankbar seiner gedacht haben als dort. Die Stadt war gerettet, und die wasserlose Gegend hatte eine Quelle erhalten: Des Anrufers Brunnen! Psalm 84, 6 f. sagt: ,,Wohl den Menschen, die Gott für ihre Stärke halten und von Herzen ihm nachfolgen, die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen." - Möchten viele Brunnen des Anrufes entstehen, wo es jetzt noch dürre ist!