Ri 4,9
A.Christlieb
Ich will mit dir ziehen aber der Preis wird nicht dein sein
auf dieser Reise. Richter 4, 9
Israel blieb Gott ungehorsam. Es rottete die Kanaaniter
nicht aus. Da ließ Gott die unterworfenen Völker so
erstarken, daß sie Israel unterjochten und die furchtbare
Drohung 4. Mose 33, 55 sich erfüllte: ,,Sie werden zu Dornen
werden in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten." Wenn
dann Israel schrie, erweckte Gott ihnen einen ,,Heiland",
einen Richter, d. h. einen Menschen, der Israel
aufrichtete, ihm zurechthalf. Von einem solchen Mann erzählt
Richter 4. Er hieß Barak und war ein Mann des Glaubens und
des Gebets. Zu seiner Zeit wurde Israel geknechtet durch
den Kanaaniterkönig Jabin, der einen besonders tüchtigen
Feldherrn hatte, namens Sisera. 900 eiserne Streitwagen
mit Sichelmessern machten sein Heer zu einer für Israel
unüberwindlichen Macht. Da rief Gott den Barak auf, eine
Streiterschar zu sammeln und das Joch Jabins abzuschütteln.
Aber - Baraks Glaube reichte nicht hin, den Kampf
aufzunehmen! Nun hatte Gott in Israel noch andere
übrigbehalten, die ein Glaubens- und Gebetsleben führten.
Sie versammelten sich um eine Prophetin namens Debora. Diese
wackere Frau sandte Boten zu Barak und ließ ihm sagen: ,,Hat
Gott dir nicht befohlen: ,,Geh hin, ich will Sisera in deine
Hand geben?" Barak antwortete: ,,Nur wenn du mit mir ziehst,
will ich gehen!" Es kam bei Barak etwas zum Vorschein, was
auch uns öfter Not macht. Gottes klarer Befehl, sein Wort
allein genügt uns nicht. Wir möchten noch Rückhalt und
Schutz von Menschen haben, statt es auf Gottes Wort allein
zu wagen. - Debora ist damals um der Sache willen mit in
den Kampf gezogen. Gott gab Barak auch den Sieg über Sisera.
Aber dem Barak wurde das schönste Blatt aus dem Siegeskranz
herausgebrochen. - Daß doch unser Glaubens- und
Gehorsamsleben allein auf dem Herrn und seinem Wort ruhte.