Jos 19,49
A.Christlieb
Und da sie das ganze Land ausgeteilt hatten, gaben die Kinder
Israel dem Josua ein Erbteil. Josua 19, 49
Bei der Verteilung Kanaans sind bemerkenswerte Erbteile
ausgegeben. Das beste ist wohl den Leviten zugefallen, von
denen es heißt (Jos. 13, 33): ,,Der Herr, der Gott Israels
ist ihr Erbteil." Bedeutsam ist Kalebs Erbteil, durch Glauben
gewonnen; köstlich der Teil der Achsa, durch Bitten vermehrt
und gesegnet. Vorbildlich aber ist die Art, wie Josua
zu seinem Erbteil kommt. Josua ist Israels Heerführer,
des Volkes Fürst. Ihm verdankt Israel die neue Heimat.
Väterlich fürsorglich hat er darüber gewacht, daß jeder Stamm
sein gebührend Teil erhielt. Für sich selber hat er nicht
gesorgt. Es ist auch niemand auf den Gedanken gekommen, daß
Josua eigentlich als erster berücksichtigt werden sollte.
Erst als alle ihr Teil erhalten haben, denkt man daran, auch
für ihn zu sorgen. - Josua war ein Gottesmann. Weltliche
Heerführer hätten gewiß die Reihenfolge beim Austeilen der
Beute umgekehrt gestaltet. Josua stellt die eigenen
Ansprüche zurück. - Wie steht es in diesem Punkte bei uns?
Können wir beim Austeilen des Erbes warten, bis die andern
ihr Teil bekommen haben? Warnend sagt Sprüche 20, 21:
,,Das Erbe, wonach man zuerst sehr eilt, wird zuletzt nicht
gesegnet sein." - Wichtig ist uns der Umstand, daß Josua,
dazu aufgefordert, selber einen Wunsch ausspricht. Er
begehrte die Stadt Thimnath-Serab im Gebirge Ephraim. Dort
nahm er seinen Wohnsitz. Uns Christen ist Josua in mancher
Hinsicht ein Vorbild auf den Herrn Jesus. Er hat für uns
mehr getan, als Josua für Israel. Er sorgt auch nicht für
sich, sondern nur für die Seinen. Zuletzt aber hat er auch
einen Wunsch, eine Bitte. Die Bitte Josuas ist einst mit
Freuden erfüllt. Wie aber stehen wir zu der Bitte des
Heilandes: ,,Mein Sohn, meine Tochter, gib mir dein Herz!