Jos 15,19
A.Christlieb
Achsa sprach zu ihrem Vater Kaleb: Gib mir einen Segen! Gib
mir auch Wasserquellen. Josua 15, 19
Die kleine Geschichte der Achsa steht zweimal in der Bibel.
(Siehe Richter 1.) Wir wollen sie nicht übersehen. Achsa
war die Tochter Kalebs, des Mannes, der mit Josua einst als
treuer Kundschafter sich erwiesen hatte. Ihm war ein großes
Erbgut in Kanaan verheißen und auch zugeteilt. Da hausten
aber noch allerlei Kanaaniter. Er verhieß dem, der eine
besonders starke Kanaaniterfeste eroberte, seine Tochter
Achsa zur Frau. Othniel war der Held, dem es gelang. Als er
nun mit seiner jungen Frau in die neue Heimat einzog, zeigte
es sich, daß die Gegend ,,Mittagsland" war, d.h. dem
glühenden Sonnenbrand ausgesetzte Äcker und Weiden. Beim
ersten Besuch ihres Vaters bat Achsa ihn: ,,Gib mir einen
Segen! Gib mir Wasserquellen!'' Gern erhörte der Vater die
liebe Tochter und gab ihr Quellen ,,oben und unten". Nun
konnte sie Wiesen und Felder reichlich berieseln lassen und
herrliche Ernten einbringen. -
Diese Achsa sei uns ein Vorbild. Sie erkannte den Mangel,
gab sich aber nicht damit zufrieden. Es gibt Kinder des
Neuen Bundes, deren Leben und Wesen so trocken, dürr und öde
ist wie Achsas Mittagsland. Wer empfindet das schmerzlich?
Der werde der bittenden Achsa gleich! Wie diese Tochter
ihren gütigen Vater kindlich schlicht um einen Segen bat,
so dürfen auch wir zu unserem Vater im Himmel ganz schlicht
sagen: Es fehlt meinem Christenstand an Saft und Kraft! Gib
mir deinen Heiligen Geist und seine Kräfte! - Wir sehen
zuletzt die erhörte Achsa. Augenblicklich erfüllt Kaleb der
geliebten Tochter ihre Bitte. Und wir? Nicht vergeblich hat
der Herr Jesus gesagt: ,,So denn ihr, die ihr arg seid, könnt
euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird der Vater
im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten
(Lukas 11, 13).