Jos 14,13
A.Christlieb
Josua gab dem Kaleb Hebron zum Erbteil. Josua 14, 13
Die Eroberung Kanaans ist in der Hauptsache vollendet. Da
tritt Kaleb, der Freund und Mitstreiter Josuas vor ihn hin
und bittet, ihm das Erbteil zu geben, das Mose ihm
fünfundvierzig Jahre zuvor verheißen hatte zum Lohn für seine
Treue und den Glaubensmut, den er bei der Erkundung Kanaans
bewiesen und allem Widerspruch der untreuen Kundschafter
trotzend auch bewahrt hatte. Er spricht: ,,Siehe, ich bin
heute fünfundachtzig Jahre alt und bin noch heutigen Tages
so stark, wie ich war des Tages, da mich Mose aussandte. Und
dann erbittet der tapfere Mann sich das Gebirge um Hebron,
auf dem die Enakiter, d. h. die Riesen hausten und große,
feste Städte innehatten. Kaleb faßte im Glauben mutig zu.
Gott hatte ihm dies Gebirge verheißen. Gott würde ihm auch
die Kraft geben, es zu erobern. - Kaleb ist ein Mann des
Glaubens. Und sein Glaube ist gesund. Er stützt sich auf
klare, feste Zusagen. Die ihm gegebene Verheißung hat
er festgehalten während der vierzig Jahre heißer
Wüstenwanderung. Er ließ sie innerlich nicht los während der
fünf Jahre ununterbrochenen Kampfes in Kanaan. Sie stand ihm
so frisch und lebendig vor dem Geiste, als hätte er sie vor
einer halben Stunde empfangen. - Kaleb soll uns ein Vorbild
sein. Unser Leben hier auf Erden gleicht einer heißen
Wüstenwanderung. Vor uns liegt als Ziel das himmlische
Kanaan. Dem Kaleb war ein herrliches Fleckchen Erde mit
waldreichen Höhen und fruchtbaren Gefilden verheißen. Der
Gedanke daran, dasselbe eines Tages einnehmen zu dürfen,
hielt ihn aufrecht bei der Wüstenwanderung und in den
Kampfesjahren. - Wir haben das Kanaan droben nicht verdient.
Es ist uns aber aus Gnaden zugesagt. Laßt uns mit Paulus -
den guten Kampf kämpfen und den Lauf vollenden dadurch, daß
wir Glauben halten (2. Tim. 4, 8).