Josua

Jos 10,12 A.Christlieb »Sonne, stehe still!« »Da redete Josua mit dem Herrn des Tages, da der Herr die Amoriter dahin gab vor den Kindern Israel, und sprach vor dem gegenwärtigen Israel: "Sonne, stehe still zu Gibeon, und Mond im Tal Ajalon!"« (Jos. 10, 12)

Ein gewaltiges Gebet! Was alle Erdenkräfte zusammen nie vermochten, das brachte ein Glaubensgebet fertig. Drei Punkte enthält dies Gebet, die auch für uns einen Gebetsgegenstand bilden sollen:

1. »Herr, halte die Finsternis zurück!«

Es war ein Gebet, welches die hereinbrechende Finsternis zurückhielt. Josua war mitten im Kampf. Die Finsternis drohte eine ernste Gefahr für die Sache und das Volk Gottes zu werden. Gegen diese heraufziehende Gefahr der Dunkelheit spricht Josua sein festes Glaubensgebet. Wieviel Finsternis soll auch heute noch durch Gebet ferngehalten werden! Nicht ohne Grund betet der Sänger: »Jesu, hilf siegen, du Fürste des Lebens, sieh, wie die Finsternis dringet herein!« Gibt es nicht ganze Länder, wo die Sonne des Evangeliums unterzugehen droht und die Macht des Unglaubens immer gefährlicher heranzieht? Wo sind die Glaubensbeter, die sich dieser hereinbrechenden Finsternis mit festem Gebet entgegenwerfen und sie aufhalten?

2. »Herr, gib völligen Sieg!«

Das Wort »Sonne, stehe still!« war ein Gebet um völligen Sieg. Josua hatte die fünf Könige wohl schon halb besiegt; aber durch die hereinbrechende Nacht drohte der Sieg ein unvollkommener, ein halber Sieg zu bleiben. Da stand Josua mit seinem Glaubensgebet auf gegen diese Not und schrie zu Gott, daß es ein vollständiger Sieg werde. Wir haben auch unsere Kämpfe im eigenen Herzen. Laßt uns die Josuastellung einnehmen und zu Gott schreien: »Herr, kein halber Sieg! Gib auf Grund deiner Verheißungen einen völligen Sieg über alle Kanaaniterkönige im eigenen Herzen und Leben. Laß nicht Zorn, Fleischeslust und Empfindlichkeit nur halb besiegt werden, sondern gib Überwindung in Jesu Blut, soweit du hienieden es geben kannst!«

3. »Herr, laß mein Tagewerk vollendet werden!«

Josuas Gebet war eine Bitte um Vollendung seines Tagewerks an jenem Kampftage. Er hatte den klaren Eindruck, es sei noch nicht vollbracht, was Gott für jenen Tag haben wollte. Gott hatte eine Vernichtungsschlacht gegen diese fünf Könige befohlen, und diese war noch nicht zu Ende geführt. Es gibt auch ein Tagewerk für jedes einzelne Menschen- und Christenleben. Gott hat uns für ganz bestimmte Aufgaben berufen. Wenn nun vielleicht infolge lebensbedrohender Erkrankung die Lebenssonne untergehen will bei einem Menschen, dessen gottgewolltes Tagewerk noch nicht vollendet ist - prüfen wir dies aber genau! -, so darf das Glaubensgebet rufen: »Lebenssonne, stehe still - solange bis das von Gott verordnete Tagewerk vollendet ist!« Was für eine herrliche Sache ist es doch um die Macht des Glaubensgebetes! Es bannt die hereindringende Finsternis, es ruht nicht, bis völliger Sieg da ist, es vollendet das Tagewerk hienieden. Gott schenke uns Anteil an dem Josuaglauben und dem Josuagebet, bis wir dahin gelangen, wo keine Nacht mehr hereinbrechen wird und keine Dunkelheit mehr durch Gebet verscheucht zu werden braucht!