Jos 2,13
C.H.Spurgeon
,,Und gebt mir ein sicheres Zeichen, daß ihr leben laßt
meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern
und alles, was sie haben." Jos. 2, 13.
Rahab glaubte nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre
Verwandte, für welche sie um Schonung bat. Sie wollte ihren
Vater, ihre Mutter, ihren Bruder und ihre Schwester gerettet
wissen.
Ich kenne einen Mann, der jeden Sonntag zwei Stunden weit in
eine Kirche kommt, wo das reine Evangelium gepredigt wird. Ein
Freund fragte ihn einmal, wo seine Frau wäre, und warum sie
nicht auch zur Predigt käme. Der Mann erwiderte, seine Frau
gehe nirgends hin am Sonntag. Auf die Frage, warum er nicht
versuche, sie und seine Kinder zur Kirche zu bringen, sagte er:
"Die Tatsache ist die, ich sehe zunächst nur auf mich selbst,
das ist genug." Der Freund erwiderte: "Aber du hältst dich doch
für einen Erwählten Gottes, nicht wahr?" "Ja," sagte er. Der
Freund antwortete: "Ich halte dich nicht dafür, vielmehr denke
ich, du bist schlimmer als ein Heide und Zöllner, weil du dich
nicht um deine Hausgenossen bekümmerst; deswegen denke ich, du
hast keine Kennzeichen, daß du zu den Erwählten Gottes gehörst,
denn diese lieben ihre Mitmenschen."
Wo der Glaube rechter Art ist, da will er auch anderen zur
Seligkeit verhelfen. Wer den Wert der Rettung seiner eigenen
Seele kennt, der muß auch an die Rettung anderer denken.
Sobald der berühmte Prediger Whitefield bekehrt war, wollte er
auch das Werkzeug werden zur Bekehrung aller seiner früheren
Freunde und Kameraden. Dies ist eine Erstlingsfrucht des
Geistes, es ist eine Art Instinkt im jungen Christen. Die
Frömmigkeit eines Menschen, die sich nicht auch auf andere
ausbreiten will, ist nicht viel wert; denn wir müssen auch
andere die Wohltaten schmecken und genießen lassen, die wir
geschmeckt haben, sonst sind wir Heuchler oder Unmenschen.
Die Rahab war so stark im Glauben, daß sie ihre ganze Familie
gerettet sehen wollte.