Josua

Jos 2,12 A.Christlieb Weil Rahab glaubte, es mit Gottes Macht und Gericht zu tun zu haben, bat sie die Kundschafter: ,,Wie ich an euch Barmherzigkeit getan habe, so tut auch am Haus meines Vaters Barmherzigkeit und gebt mir ein gewisses Zeichen, daß ihr leben laßt meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und errettet unsere Seelen vom Tod". Josua 2, 12 ff. Durch den Glauben war Rahab nicht verloren. Hebr. 11, 31

Drei Bitten sind in diesen Worten enthalten. Zuerst die Bitte um das eigene Leben. Rahab entsetzte sich vor dem schrecklichen Geschick, das ihr am Tage des Unterganges ihrer Vaterstadt drohte. Die Heilige Schrift zeigt uns, daß wir dem letzten Gericht Gottes über die gottlose Welt entgegengehen. Wieviel mehr dürfen und sollen wir da um Barmherzigkeit flehen im Blick auf diesen schrecklichen Tag. - Rahab bittet aber nicht nur für ihr eigenes Leben. Sie fleht um die Rettung auch von Vater und Mutter und Geschwistern. Wenn aber schon Rahab ihre ganze Familie gerettet sehen wollte, wieviel mehr dürfen wir dann im Blick auf das letzte Gericht flehen: ,,Jesu, zieh alle, die uns bekannt, die uns befreundet oder verwandt, die nach dir fragen, am Liebesseil und laß sie schmecken ewiges Heil; Frieden laß ihnen werden zuteil." - Endlich bittet Rahab, ihr mit einem Eidschwur die Rettung der ganzen Familie zu verheißen. Man spürt es ihren Worten ab, wie ernst ihr die ganze Sache war. - Wenn Rahab um die Rettung des zeitlichen Lebens mit solcher Inbrunst flehte, wieviel mehr sollten wir in der Gnadenzeit des Neuen Bundes um gewisse Zusage flehen, daß wir an jenem Tage nicht verlorengehen. Und haben jene Männer die Bitte um Gnade erhört, wieviel gewisser wird der barmherzige Gott das Flehen eines geängsteten und zerschlagenen Herzens nicht verachten und es der ewigen Rettung völlig gewiß machen.





Ch.Spurgeon "Gebet mir ein sicheres Zeichen, daß ihr meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern samt allen ihren Angehörigen am Leben lassen und unsre Seele vom Tode erretten wollt." Josua 2,12-13

Ich liebe dies an Rahab, daß sie nicht nur für ihre eigene Sicherheit sorgte. Ihre Sünde hatte ihr Herz nicht verhärtet, wie Sünde es in vielen Fällen tut. Sie dachte an ihren Vater, ihre Mutter, ihre Brüder und ihre Schwestern. Wo immer ein wahres Kind Gottes ist, da wird auch Sorge um die Angehörigen sein.

Ich kannte einen Mann, der am Sonntag zwanzig Meilen ging, um "die Wahrheit" zu hören. Aber wenn man ihn fragte, wohin seine Familie ging, sagte er, das sei nicht seine Sache - Gott würde seine Auserwählten retten. Solche Leute offenbaren sich nicht als Kinder Gottes, denn Kinder Gottes sind nicht schlechter als Heiden und Zöllner. Sie tragen Sorge für ihre eigenen Hausgenossen.

Oh, ihr christlichen Leute, bemüht euch, in euren verwandtschaftlichen Beziehungen gut zu sein. Aber bedenkt auch, daß Rahab ihre Angehörigen doch nicht retten konnte, wenn sie sich nicht unter dem Karmesinfaden sammelten. Wenn jemand von ihnen auf den Straßen blieb, während die Israeliten das Volk erschlugen, hätten sie zwar sagen können: "Wir gehören zu Rahab", aber die Antwort wäre gewesen: "Wir haben den Eid geschworen, in dem Haus, an dessen Fenster die rote Schnur geknüpft ist, alle zu schonen. Wenn ihr nicht dort seid, könnt ihr nicht verschont werden." Es nutzt nichts, auf dem Sterbebett zu sagen: "Meine Mutter betete für mich, meine Schwester rang heftig um meine Bekehrung." Nein, ihr müßt persönlich zu dem Herrn Jesus kommen, euch in ihm bergen und wirklichen Glauben an ihn haben, sonst können euch keine Gebete anderer nutzen. Aber es war Gnade, daß Gott der Rahab half, alle ihre Verwandten hereinzubringen. Gott gab ihr einen solchen Einfluß, so groß war die Macht ihres Glaubens, daß alle in dem Haus blieben und mit ihren Familien errettet wurden.